| S08E02 - Ein neuer Tag beginnt in der Mitte der Nacht... |  |
(SPOILER)
Wow! Die Folge fand ich mal richtig gut. Da hat mich doch vieles sehr überrascht...
Dass die Macher diesmal nicht quer durch Westeros hetzen und von Story-Strang zu Story-Strang springen, sondern allen Ernstes wenige Folgen vor Schluss den Mut haben, alles auf das Geschehen in Winterfell zu konzentrieren und diesen Ort keine einzige Sekunde zu verlassen: Chapeau!
Ich würde sogar soweit gehen, jetzt schon zu behaupten, dass diese Folge wegweisend war für die gesamte Serie! Es sind so viele Figuren mit ihren komplexen Geschichten und Erinnerungen beleuchtet und glaubhaft zusammengebracht worden wie selten zuvor. Seit langem hat sich endlich mal wieder dieses besondere GoT-Gefühl eingestellt, nämlich dass jede Figur wie ein kleines Rädchen im Uhrwerk dieser Welt funktioniert und dafür kämpft, dass sein Dasein tatsächlich auch eine Wirkung erzeugt und erst dadurch einen Sinn hat.
Was diese Folge auch so besonders macht: Bisher waren es in GoT immer wenige Figuren (oft nur eine), die so sehr in die Enge getrieben wurden, dass sich etwas gelöst, nämlich durch eine Handlung oder durch Worte etwas ereignet hat und sich dadurch das Uhrwerk tatsächlich wieder ein kleines bisschen weitergedreht hat. Dieses Mal trifft es all die vielen Figuren auf Winterfell gleichzeitig, in der Nacht vor dem finalen Kampf, in der reellen Erwartung ihres Todes und ihrer individuellen Auseinandersetzung damit. So viel Aufrichtigkeit, Klarheit und „Erkenntnis“ gab es bisher wohl noch nie - und natürlich ist das kein banaler Circle Jerk, sondern für mich absolut nachvollziehbar angesichts der vielen Dinge, die bisher in sieben Staffeln GoT geschehen sind und gleichzeitig der alles vernichtenden Bedrohung, die vor der Tür steht.
Zu all dem passt die düstere, fatalistische Stimmung einfach grandios! Es ist Nacht, eine trügerische Ruhe kehrt ein auf Winterfell und noch schnell werden die wirklich wichtigen Dinge gesagt, erledigt, besprochen und getan. Alles geschieht mit einer nicht für möglich gehaltenen und doch, angesichts der Umstände, glaubhaften Ruhe und Harmonie, nur die zwei wichtigsten Dialoge - zwischen Daenerys und Sansa und zwischen Jon und Daenerys - enden abrupt und ohne klares Ergebnis bzw. Verständigung. Zeit für Konflikt...
[http://youtu.be/eTa1jHk1Lxc]