| Jetzt auch mal reingeschaut |  |
Mit der Purge-Reihe wurde ich nie so wirklich warm. Den ersten Film fand ich unlogisch, inkonsequent und behauptet. Die Welt erschien mir nicht stimmig, das Szenario abwegig, die gesellschaftlichen Konsequenzen nicht zuende gedacht.
Daran änderten die anderen Filme auch nicht viel. Bis auf die Tatsache, dass ich irgendwann aufgehört habe, die Welt zu hinterfragen. Auf der anderen Seite haben die Macher das wohl auch erkannt und versucht, die Welt weiter zu erklären.
Die NFFA, die Gründerväter, der stärker herausgearbeitete Charakter der Purge als Instrument der Mächtigen die Armen und Unreinen zu dezimieren - das alles wurde in den späteren Filmen etwas mehr thematisiert. Auch, wenn ich das Szenario dann noch immer nicht so ganz stimmig fand, gefiel mir langsam das World Building.
Mit der Serie setzt man da jetzt an und bis jetzt (Mitte Folge 7) gefällt mir die Serie etwas besser als die Filme, am Ende aber auch nicht uneingeschränkt. Teilweise wirkt die Handlung zu zerfasert. Abwechselnde Einzelschicksale, Rückblenden, viel Gelaber und ein Ehepaar, das die Ehekrise ausgerechnet in der Purge-Nacht ausdiskutiert. Dazu noch ein paar Zufälle, um die Handlung nach vorne zu bringen, oder wieder auszubremsen.
Auf der anderen Seite wird die Purge-Welt mit Leben gefüllt und aktuelle Themen wie Sexismus überspitzt in die Handlung eingewoben. Dieser "Was würdest du tun, wenn alles erlaubt wäre?"-Aspekt kommt viel stärker zum Tragen und endet eben nicht immer in Blut und physischer Gewalt. Wobei. Irgendwie schon.
Ein Rätsel ist mir noch der . Seine Motivation ist schon klar, aber woher weiß er, wo er gerade gebraucht wird?
Achja, mittlerweile erscheint mir das Szenario auch nicht mehr so abwegig, wie damals, als der erste Film rauskam. Seitdem hat sich viel verändert, viele Menschen haben ihr hässliches Gesicht gezeigt und Hass findet mittlerweile weltweit wieder in der Öffentlichkeit statt und Hassprediger haben wieder Zulauf.