Thema:
Re:Kontervideo. flat
Autor: tHE rEAL bRONCO 2ND
Datum:20.03.19 09:41
Antwort auf:Re:Kontervideo. von tofmof

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>>Mir geht es nicht darum, die mutmaßlichen Opfer ins schlechte Licht zu rücken. Mir geht es darum, dass es mit der Aussage "Aber die haben doch kein Geld für die Doku genommen!" (sinngemäß) einfach nicht getan ist und dem Sachverhalt nicht gerecht wird. Dass die finanziellen Interessen grundsätzlich gegeben sind, hat ja etwa Yuji schon gepostet. Und DAS darf man dann halt auch kritisch hinterfragen, insbesondere im Zuge eines Entertainment-Programmes auf einem Entertainment-Sender wie HBO.


>Und die wurden in keiner Weise kompensiert.

Wie gesagt, nur weil für die konkrete Beteiligung an der besagten Doku kein Geld involviert war, heißt das nicht automatisch, dass es keinen finanziellen Gewinn aus der daraus resultierenden Reichweite und Popularität gibt. So läuft das Geschäft nun einmal. Und ob die beiden nun Opfer ODER Schmarotzer sind, ist für diese Feststellung unerheblich, und mit den ganzen Anwälten im Hintergrund ist es sicherlich nicht allzu spekulativ wenn man davon ausgeht, dass sich alle Beteiligten dessen bewusst sind.

>Die Rechtssprechung wird durch so eine Doku btw in keinster Weise beeinflusst.

Mag sein. Dafür wird eine einseitige, scheinbar nicht alle Fakten beachtende Doku immer dazu führen, dass Teile des Publikums einen Dreck auf den juristischen Aspekt geben und Michael Jackson für schuldig halten werden. Wie schon im Ast zu Pezking gesagt, ich werde mir die Doku dann am 6.4. auf Pro7 ansehen und mir ein Bild dazu machen. Aber ausgehend von den Informationen hier im Thread sehe ich es als gegeben an, dass sich die Macher der Doku bewusst auf die Opferseite schlagen und dabei einige Fakten einfach nicht näher recherchiert oder bewusst ausgespart haben. Kann man natürlich machen, kann man aber ich kritisch hinterfragen. Siehe Making a Murderer: Ich finde die erste Staffel toll und war fasziniert von der schockierenden Vorgehensweise der Polzei und einem offenbar kaputten Rechtssystem. Allerdings war mir auch bewusst, dass die Serie eine Anprangerung darstellt, und auch eine Glorifizierung von Avery. Das fand ich problematisch, da gewisse Fakten einfach nicht erwähnt wurden. Mir ist immer noch nicht klar, was ich von Avery und seinem Neffen halten soll. Ob das hier ähnlich ist, werde ich noch sehen. Aber dieses gezielte Aufwiegeln einer großen Masse an Fernsehzuschauern ist ja nichts Neuees oder Überraschendes. Nur vergessen viele, dass es sich um Entertainment handelt, und verurteilen Menschen folglich ohne vieles kritisch zu hinterfragen. Da ist es für mich fraglich, inwiefern es eine Rolle spielt ob ein toter Mann wie MJ juristisch belangt wird oder nicht.

>Dann bliebe noch der Buchdeal. Ich denke, es macht nicht so viel Sinn eine vier stündige tell-all-Doku zu filmen um danach dann zu hoffen, dass sich jeder noch zur selben Geschichte ein Buch kaufen würde.

Naja, das ist immer noch Teil einer möglichen Verwertungskette. Dann von mir aus einen Film. Die Nachfrage ist sicherlich da.

>Da Michael tot ist können die btw sowieso nur noch eine Zivilklage einreichen und da wird grundsätzlich ein Streitwert angesetzt. Dass die vermeintlichen Opfer von Michael Jackson im Gegensatz zu jedem anderen Opfer auf der Welt bei einer Zivilklage am besten keine Schadensersatzforderungen stellen dürfen oder am besten überhaupt nicht auf ihr Recht pochen dürfen, finde ich seltsam.

Das behauptet niemand. Wenn man sich allerdings die Umstände und teilweise auch Ungereimtheiten etc. anschaut (ich glaube Yuji hat das etwa hier gepostet), kann man durchaus die Augenbrauen hochziehen und das eine oder anderer hinterfragen.


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