Thema:
Re:Leaving Neverland - Doku über Misssbrauch von Kindern flat
Autor: lichtschalterer
Datum:15.03.19 10:28
Antwort auf:Re:Leaving Neverland - Doku über Misssbrauch von Kindern von Pezking

>>>Hast Du "Leaving Neverland" gesehen?
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>>darum gehts ihm hier nicht. es geht um das was auch die kritische Presse mahnt, siehe Zitatenzusammenstellung aus Wikipedia, was es ziemlich gut auf den Punkt bringt und was ich auch für kritisch halte, dass es so eine Entwicklung gibt. Denn im Umkehrschluss bedeutet das, dass dieses Werkzeug sich schnell auch gegen andere ausnutzen lässt, die  vielleicht doch mal unschuldig, aber anders sind (LGBT, andere Rassen etc).
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>Es geht hier um "Leaving Neverland". Und hättest Du die Doku gesehen, würdest Du diese Querverweise im Konjunktiv nicht ziehen, das verspreche ich Dir.
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>Wenn hier jemand Vergleiche mit Michael-Moore-Dokus bemüht, zeigt das nicht nur, dass derjenige LN nicht gesehen hat, sondern auch, dass er sich die Art der Doku komplett falsch vorstellt. LN ist kein politisches Plädoyer.
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>>[...]So sprach Spiegel Online von „Fernsehen als Paralleljustiz“, sagte, „die alternative Gerichtsbarkeit von Netflix und Co. birgt Gefahren“ und: „[...] was ist zum Beispiel, wenn die Filme keine neuen Ermittlungen auslösen, keine Gerichtsprozesse in Gang setzen, keine Justiz Recht spricht? Dann fällen die Zuschauer die Urteile – und die sind selten zugunsten der am Pranger Stehenden. Mit ihren Urteilen richten die Medienunternehmen – ohne dem Angeklagten die Möglichkeit der Verteidigung zu gewähren.
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>Das ist eine ziemlich pressefeindliche Argumentation, die zudem das Mehr an Macht seitens der Judikative massiv kleinredet.
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>Wie oft sind es journalistische Recherchen, die juristische Prozesse erst in Gang setzen? Panama Papers? Football Leaks?
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>Anderes Beispiel: Das organisierte Verbrechen. Jeder weiß, dass fünf Mafiafamilien New York unter sich aufteilen. Jeder kennt die Namen der Akteure. Natürlich ist da in den Medien auch von Mob-Bossen etc. die Rede. Oder hierzulande, wenn es um die Leute des Abou-Chaker-Clans geht.
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>Aber: Nur weil man weiß, dass jemand ein Verbrecher ist, heißt das noch lange nicht, dass man dessen Begehen von Straftaten auch beweisen und eine juristische Verurteilung herbeiführen kann. Gerüchte, Berichte und Reportagen alleine bringen niemanden in den Knast.
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>Soll man solange darauf verzichten, hier von Mob-Bossen und Clan-Anführern zu sprechen?
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>Soll die Presse sich aus diesen Themen gar komplett raushalten, solange jemand nicht irgendwie von einem Gericht verurteilt wurde?
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>Hätte Al Capone wirklich nur als Steuerhinterzieher in die Geschichte eingehen dürfen?
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>Soll die Presse Opfer und Zeugen, die sich an sie wenden, wieder wegschicken? "Sorry, aber vor einer Verurteilung sind Deine Aussagen unerwünscht."?
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>Und das Ganze ist nun echt keine neue Entwicklung.


eine Dokumentation ist keine Presseveröffentlichung in dem Sinne wie du sie aufzählst. natürlich darf und soll Presse aufdecken, nur ist das hier eine Dokumentation.
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