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Endlich auch mal angesehen. Krasser Qualitätsabfall flat
Autor: TroyMcClure
Datum:15.03.19 05:16
Antwort auf:Stranger Things - Mystery Serie mit Spielberg Atmo von Derrick

Während ich Staffel 1 trotz ein paar Schwächen doch sehr unterhaltsam fand, war Staffel 2 ein ganz mieser Treppenwitz. Stranger Things hat eine tolle Besetzung. Winona ist eh spitze, aber auch die Schauspieler von vor allem Dustin und Hopper gefallen mir sehr. Dass ausgerechnet Dustin in Staffel 2 das mieseste Writing abbekommt, macht die Sache umso trauriger.

Staffel 1 gefiel mit viel Mystery, dem 80er flair, einer coolen Story. Junge wird vermisst. Was ist geschehen? Wie finden wir ihn wieder? Es werden Experimente gemacht. An Kindern? Was ist da los? Zudem noch eine kleine Prise Highschool-Drama. Ja, der Mix war ganz gelungen. Bei weitem nicht diese Überserie, zu der sie anscheinend gemacht wird, aber eben doch unterhaltsam. Eigentlich war die Staffel in sich auch abgeschlossen. Aber man hat schon mehrere Sachen angedeutet, damit man auch Stoff für eine Staffel 2 hat. Hopper legt Waffeln im Wald aus. Also wird El noch da sein? Will spuckt nen Wurm aus. Ja, das böse Aliengesocks ist immer noch in dieser Welt.

Dann kam Staffel 2 und ich war echt gespannt, wie sie die Geschichte weitererzählen. Nun ja, in den ersten zwei Folgen war ich weiterhin gespannt. Auch wenn es mir auf den Keks ging, dass Will - wie immer in TV-Serien - sich niemandem anvertraut und nicht offen mit seinen Visionen umgeht. Würde einem viele Probleme ersparen - in diesem Fall sogar in zweierlei Hinsicht *höhöhö*.

Ab Folge 3 wird es einfach schlechter und schlechter. Wie von allen guten Geistern verlassen nimmt Dustin die seltsamste Kreatur schlechthin (Dart) bei sich auf, als wäre Staffel 1 nie geschehen. Sowas bescheuertes. Ohne Worte.

Dann die neuen Charaktere. Bob (toll gespielt von Sean Astin) ist im Grunde nur dazu da um am Ende als Computer-Brain die anderen zu befreien. Es war nach wenigen Folgen klar, dass er draufgehen wird. Er hat ansonsten eigentlich null Einfluss auf irgendetwas in der gesamten Serie. Außer, dass er eben "Bob the brain" ist und alle anderen ... saudumm? Lame.

Max ist ein eher belangloser Charakter. Soll wohl einerseits für Spannungen innerhalb der Kinder-Truppe sorgen, andererseits ... was für ne Aufgabe hat sie noch? Ach ja - eventuell die, den absoluten Klischee-80er-Jahre-Proll-Stiefbruder einzuführen. Noch ein Charakter der ebenso wie Bob nur eine Funktion hat: am Ende eine Sache machen. In seinem Fall den Plot spannender gestalten, indem er Steve und die Kids fast an ihrer großen Aufgabe hindert. Und sonst? Da wurde viel angedeutet, im Grunde genommen war der Charakter aber null wichtig. Ich hab die ganze Zeit auf irgendeinen Plot-twist mit ihm gewartet, dass irgendetwas passiert, er irgendwie wichtig wird. Nichts.

Eleven wirkt in dieser Staffel leider auch wie ein Fremdkörper. Ich fand ihren Storystrang mit Hopper schön angeteased in Season 1, und er war auch ganz nett in Season 2 und mit eines der wenigen Elemente, die mir in dieser Staffel gefielen ... bis zu der absolut unsäglichen Folge 7. Was zum Teufel! Wer auch immer diesem Scheiß grünes Licht gegeben hat, hat sie nicht mehr alle. Zu Beginn der Staffel dachte ich noch, dass eventuell Mädchen Nummer 8 eine größere Rolle einnehmen wird, da damit schließlich die Staffel beginnt. Das ganze mündet aber leider in einer völlig bescheuerten, isolierten Geschichte, bei der ich mich die ganze Zeit gefragt habe, wann endlich die Geschichte in Hawkins weitererzählt wird. Denn obwohl mir an der Hawkins-Storyline vieles nicht gefiel war es doch um Meilen interessanter als diese behämmerte Outsider-Episode. Die Folge kann man komplett auslassen, und man hat wirklich gar nichts verpasst.

Naja, und dann kam das Ende. Im Grunde genommen alles vorhersehbar und dann auch genauso verlaufen. Natürlich nicht ohne noch eine dümmliche Dustin & Dart-Szene mit Schokoriegeln einzubauen ... oh mann, Fremdscham galore. Und a propos Dustin. Er hat doch seine Mutter woanders nach der verschwundenen Katze suchen lassen. Und plötzlich sitzt sie am Ende quietschfidel mit einer anderen Katze im Wohnzimmer als wäre nichts passiert. Hab ich da was verpasst? Die Schulball-Szene am Schluss war ebenso überflüssig wie ätzend in die Länge gezogen. Sollte das dazu dienen die 80er-Jahre-Fans nochmal richtig zu befriedigen? Ich wollte eigentlich nur noch sehen, wie sie jetzt Season 3 andeuten. Und was soll man sagen? In der langweiligsten Art, die möglich war: hey, Upside Down ist immer noch da, surprise! Boah nee. Der Qualitätsabfall war echt krass. Nicht ganz so schlimm wie bei 13 reasons why, aber eben doch bemerkbar. Eigentlich schade, denn nach Season 1 hatte ich echt gehofft, dass sie irgendwas interessantes für Season 2 auf die Beine stellen. Aber im Grunde war es fast eine Kopie der Geschichte von Staffel 1, nur eben in dumm, mit beschissenem Writing und der Addition von unwichtigen Charakteren. Aber hey, Winona :) ...


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