Thema:
Alle drei Staffeln durch - Unmarkierte Heavy Spoiler flat
Autor: Slapshot
Datum:25.02.19 09:49
Antwort auf:The Expanse von Sloane

26 Folgen in 4 Tagen. Joa, die Serie hatte mich an den Eiern.

Bitte die Spoilerwarnung ernst nehmen. So ganz ohne Spoiler lässt sich mein Stimmungskarussel nicht zusammenfassen.

Also ich fall mal gleich mit der Tür ins Haus: die zweite Hälfte der dritten Staffel fand ich eher so mäh. Mit der siebten Folge hat man für mein Gefühl die meisten Storystränge beendet und das wäre auch ein würdiges Ende gewesen. Vielleicht war es ein Halbstaffel-Finale, aber bis auf den Verbleib des Proto-Moleküls auf der Venus sind erstmal keine Fragen offen geblieben.

Dem widmet man sich dann auf eine sehr komische Art und Weise. Das Reporterteam z. B., das mit der Sabotage der Rocinante tatsächlich auch noch eine andere Rolle spielt, als die Hauptcharaktere wieder an den Ort des Geschehens zu bringen.

Dann die Erscheinung von Miller, einige Charaktere, die gefühlt komplett ihren Charakter gewechselt haben und natürlich die Sphäre, die mal eben die ganze Handlung im wahrsten Sinn des Wortes ausbremst.

Das hat sich bei mir lange nicht zu einem funktionierendem Ganzen ergeben. Erst nach und nach kam da etwas Schwung rein und gegen Ende hin, haben alle wieder in ihre alten Rollen gefunden und mit den Sternentoren genügend Stoff für x weitere Folgen geschaffen.

In den nächsten Folgen begegnen sie dann einer fremden Rasse, missverstehen ihre Grüße, beschießen das Schiff und lösen damit den ersten Konflikt mit einer extraterrestrischen Rasse aus. Kurz vor der Vernichtung der Erde stoppen diese aber aus unerfindlichen Gründen und schließen Frieden mit den Menschen. Daraufhin einigt man sich, eine Raumstation zu bauen, um dort mit allen Völkern aus dem All friedlich zusammenzuleben. Die ersten vier werden zerstört. Erst mir der vierten gelingt das Vorhaben.

Aber da ist ja noch die alte Gefahr, gegen die sich das vernichtete Volk zu wehren versuchte.

Erm... ja. So weit meine Fan Fiction. Aber wie großartig wäre es, wenn die Handlung in ein Babylon5-ähnliches Szenario übergehen würde? Die Grundzutaten sind jetzt alle vorhanden. Das Schiffsdesign ist auch nicht soooo viel anders, bzw. könnte die logische Vorstufe sein und die Schattentechnologie sah ähnlich aus wie die Verwachsungen des Protomoleküls. Das war zwar jetzt keine Technologie der Bedrohung, aber vielleicht hat sich das alte Volk ja daran bedient?

Von meiner obigen leichten Enttäuschung abgesehen, fand ich die restlichen Folgen großartig. Viel von dem, was ich zur ersten Staffel geschrieben habe, gilt auch für den Rest der Serie. Wenn auch ab der zweiten Staffel mit Millers Charakter auch der Noir-Touch wegfällt. Seine Suche in der ersten Staffel hat viel zum Charme der Serie beigetragen. Stattdessen geht es ab der zweiten Staffel um mehr. Immer mehr. Bis es am Ende um die Zerstörung eines ganzen Planeten geht. Und um die Rettung eines Kindes. Das war schon auch eine rührende Geschichte rund um die kleine May.

Nun ja, wie oben schon gesagt lässt mich die dritte Staffel etwas unbefriedigt zurück, gleichzeitig aber auch voller Hoffnung auf das, was uns dieses Universum noch für Geschichten schenken kann. Da ist noch viel Potenzial. Hoffentlich spendiert Amazon ausreichend Budget um das Niveau noch weiter zu steigern.


< antworten >