Thema:
Re:Oscar - Nominierungen 2019 flat
Autor: tHE rEAL bRONCO 2ND
Datum:23.01.19 16:41
Antwort auf:Re:Oscar - Nominierungen 2019 von Pezking

Siehe Antwort auf magus weiter oben, es hat wohl keinen Sinn nochmal dasselbe zu schreiben :-)

Deswegen nur kurz:

>Gladiator ist ok, aber nicht annähernd Ridley Scotts bester Film. Er ist nicht mal sein bestes historisches Epos: Das ist der Director's Cut von Kingdom of Heaven.
>
>Braveheart ist schnulziger, geschichtsverfälschender Vollschmonz. Ein rundum furchtbares Kitsch- und Torture-Porn-Machwerk á la Gibson.
>
>Return of the King ist eine perfekte Fantasy-Romanadaption. Nicht mehr, nicht weniger.


Okay, ich sehe schon, da kommen wir auf keinen gemeinsamen Nenner. Das sehe ich größtenteils völlig anders.

>Black Panther ist eine gute Comicverfilmung. Die in den USA einen extrem großen kulturellen Impact hatte.

Ich kann dir da leider nicht zustimmen. Bzw. reicht es für mich nicht aus, dass BP nur eine gute Comicverfilmung ist. Letzteres kann ich nicht beurteilen (kenne die Comics nicht), ich muss halt den Film als solches bewerten. Ich mag keine Comics und erst recht keine Verfilmungen, habe aber 2018 einige Comic-Verfilmungen gesehen (meist nur halb freiwillig, aber das führt jetzt zu weit) und wenn ich ehrlich zu mir selber bin, haben mir zwei Filme sogar gefallen (Ant-Man z.B.) und einige andere waren auch nicht schlecht. Wenn man jedoch den kulturellen Aspekt außer Acht lässt (siehe meine Antwort auf magus), bleibt nicht mehr viel. Black Panther ist in meinen Augen weder der beste Comic-Film 2018 noch für sich stehend ein besonders gutes Werk. Zumindest erkenne ich handwerklich nur Durschnittskost und da entbehrt es nicht einer gewissen Ironie, dass BP nominiert wurde obwohl die Oscars ja einmal sogar dazu gedacht waren, das eigene Handwerk zu feiern und zu ehren.

>Für mich sind das alles keine Filme für irgendwelche elitären Bestenlisten. Aber diesem Anspruch wurde der Oscar eh noch nie gerecht. Viel zu vage bis gar nicht existent sind die Bedingungen und Vorgaben für eine Prämierung. Auf der Nominierungsliste kann letztendlich fast alles landen. Black Panther sticht da nicht besonders hervor.

BP sticht eben doch hervor, wie ich oben (inkl. Antwort auf magus) versucht habe zu erklären. Das ist immer dünnes Eis, da die Trennung von objektiv und subjektiv schwer bzw. nicht zielführend ist: Bei den genannten drei Filmen kann ich handwerklich zumindest Teilaspekte erkennen, die über das bloße subjektive Empfinden hinausgehen. Entweder herausragende schauspielerische Leistungen (Joaquin Phoenix in Gladiator) oder etwa den gelungenen Versuch, ein narrativ als unverfilmbar geltendes Epos in teilweise optimaler Ausführung auf die große Leinwand zu bringen (Herr der Ringe). Da gibt es noch mehr aber du verstehst sicherlich meinen Punkt. Bei BP sehe ich da recht wenig bis nichts. Aber gut, agree to disagree würde ich sagen :-)

>Ich frage mich vielmehr, warum die Oscars immer noch als eine bedeutungsvolle Instanz für Filmkritik wahrgenommen werden. Die Veranstaltung ist seit jeher Kraut und Rüben.

Gewohnheit, denke ich :-)


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