Thema:
Re:black Panther muss genannt werden flat
Autor: lichtschalterer
Datum:23.01.19 11:05
Antwort auf:Re:black Panther muss genannt werden von Maxiplus

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>>Es ist insofern ein wichtiger Schritt, dass es in USA der erste Film ist mit einem hauptsächlich schwarzen Cast, der aber nicht das Thema Sklaverei nach vorne heraus stellt, sondern die afrikanische und afroamerikanische Kultur. Gleichzeitig sehen die Afrikaner und ihre Nachfahren in den verschiedenen Länder ein Abbild ihrer Kultur. Wakanda ist natürlich ein fiktives Land, gleichzeitig, wie bei vielen Marvelstädten und Länder, die nicht New York als Hauptstandort haben, zeigt es aber auch eine kulturelle Nähe zu ihrem angedachten Ursprung. Siehe als weiteres Beispiel Sokovia als fiktives Land Osteuropas.
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>Mir fällt in dem Hinblick aber sofort "Der Prinz aus Zamunda" ein, der schon vor 30 Jahren ein riesiger Erfolg war und heute zu Recht als Klassiker zählt. Hatte übrigens sogar zwei Oscar-Nominierungen für MakeUp und Kostümdesign.
>Zu mehr sollte es bei Black Panther eigentlich auch nicht reichen.
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coming out of America ist ein guter Film gar keine Frage, aber auch dieser persifliert eigentlich die afrikanische Kultur immens, anstatt sie tatsächlich ernst zu nehmen. etwas was BP aber tatsächlich tut und auch erfolgreich transportieren kann.

>Eine starke politische Komponente vertrat der Oscar eigentlich fast immer, aber stets konnten die Gewinner auch künstlerisch und technisch bestehen - wenn auch so mancher langweilige Stinker dabei war. BP ist in der Hinsicht selbst für Marvelfilme nur unteres Mittelmass, dessen Sieg als "Best Movie" würde den cineastischen Aspekt also fast komplett entwerten und den Oscar zu einem rein politischen Statement machen. Es wird auf jeden Fall spannend, wofür man sich entscheiden wird - Kunst oder Politik. Diesmal gibts keine Kompromisse, wie bisher eigentlich gewohnt.

Filmtechnik ist nicht nur CGI, sondern auch der Transport von der Geschichte an sich und die technischen Umsetzung um dies zu gewährleisten, aber auch die Realisation wie der Zuschauer eingeführt wird.

von civil war wissen wir, dass es den black Panther gibt, dass sein Vater getötet wurde.
der Film selbst schafft es innerhalb der ersten 20 Minuten alle Fragen über Wakanda, die Ansicht der Außenwelt über Wakanda, die Königsfamilie sowie über die Liebe zwischen Nadia und TChalla darzustellen, mit der Eingangsfrage des jungen Tchalla, warum sie sich verstecken und mit der filmischen Antwort wie dass Klaue ihnen das wichtigste mit Hilfe des kleinen Bruders des ehemaligen Königs stahl. gleichzeitig führt es die Antwortmöglichkeit fort, immer noch in den ersten 20 Minuten, bei einem erneuten Raub durch Klaue, zeigt dessen Ruchlosigkeit, aber auch die Einführung eines für die Zuschauer Unbekannten. der tatsächlich auch, im Gegensatz zu allem anderen in den ersten 20 Minuten _nicht_ erklärt wird. Erst danach beginnt der Cut in Richtung die eigentliche Geschichte zu erzählen, hat aber soviel schon vorgeleistet ohne gehetzt zu wirken, weil die Kamera in den einzelnen Szenenbildern ruht. Selbst der Kampf zur Befreiung Nadias ist sehr statisch ohne extreme Kamerabewegungen, wie man es sonst von den Marvelkämpfen gewohnt ist und wie es auch später bei der Verfolgungsjagd und im Abschlusskampf auch wieder aufgenommen wird.
aber durch die ruhige Kameraführung wirken die ersten 20 Minuten nicht gehetzt, was nötig ist um dem Publikum die Werte zu vermitteln.


also filmisch / technich ist er wirklich gut.
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