Thema:
Kurze Frage, Derrick? flat
Autor: Scarface
Datum:09.01.19 22:57
Antwort auf:Star Wars Episode VIII #2: People like things you don’t von Pezking

hello,

Ich hatte mal in der fünften Klasse einen Erdkunde und Ethiklehrer, der war einfach klasse. Der hat viel mit uns gelacht und sauviele Witze gemacht, mit uns Gitarre gespielt und gesungen. Es war echt eine schöne Zeit.

Den hatte ich in der dreizehnten Klasse dann nochmal als Klassenlehrer. Er war inzwischen extrem verbittert, hat nur noch rumgeflucht und sah komplett fertig aus. Er hatte den Glauben an uns Schüler und überhaupt an die Menschheit verloren, das haben wir richtig gemerkt als Schüler damals, so ausgeprägt war der Wechsel vom optimistischen Weltenverbesserer der seine erste Klasse hat zu 8 Jahre später komplett am Arsch und ausgelaugt.

An den musste ich denken als ich Luke in Last Jedi zum ersten Mal gesehen habe. Was sauwitzig für mich war, denn ich hatte mir tatsächlich seit mehr als 20 Jahren keinen einzigen Gedanken mehr über diesen Menschen gemacht.

Derrick schreibt ja weiter unten unter anderem, dass Luke nunmal derjenige ist, der niemals jemanden aufgibt.
Viele andere teilen diese Meinung und finden Luke nicht im achten Teil wieder.

Ich mag den Film ja, sehe aber auch zumindest bei manchen Argumenten der hater eine Daseinsberechtigung.
Wenn man den Film total ernst nehmen will in Verbindung mit dem Zustand riesiger Star Wars Fan zu sein, dann kann ich inzwischen durchaus verstehen, warum man den sogar hassen kann. War beim ersten Mal gucken noch anders, wenn man aber maniac Forum verseucht ist und den Film nochmal sieht, dann fallen einem tatsächlich ein paar Punkte auf, die hier auch für große Aufregung sorgen.

Aber die Kritik an Luke’s Charakterentwicklung kann ich, egal aus welchem Blickwinkel ich es versuche, einfach nicht nachvollziehen. Nur weil er als junger Kerl mit Megapotenz und vollem Haar seinen Vater nicht aufgegeben hat, heißt es doch nicht gleich, dass er jetzt für immer und ewig so handeln muss.
Es sind doch so viele Jahre vergangen. Sachen die man als junger Kerl noch wegstecken kann sind im Alter schwerer zu verdauen. Bei vielen Menschen ist auch der Pessimismus ein schleichender Prozess. Also für mich war das wirklich ein nachvollziehbarer Luke, zumindest einer, der irgendwo in diesem Universum existieren könnte. Ich sehe da keinen Bruch in irgendeiner Kontinuität des Star Wars Universums.


< antworten >