Thema:
Re:Hassen ist so ein großes Wort flat
Autor: token
Datum:08.01.19 18:16
Antwort auf:Re:Hassen ist so ein großes Wort von Derrick

>>>Luke ist nun Mal der, der nie irgendjemand aufgibt.
>>
>>Sind ja paar Jahre ins Land gezogen.
>>Menschen machen neue Erfahrungen, ändern ihre Ansichten, ändern sich.
>
>Klar machen sie das. Aber wir reden hier nicht von der Realität sondern einem Film.
>

Das ist doch schnuppe, wenn du den Begriff unlogisch bemühst dann musst du halt eine Referenz zu einem Logikwerk haben gegen welche die Handlung des Films verstößt. Die Referenz die wir normalerweise bemühen um einzuwerten ob sich jemand glaubwürdig verhält oder nicht ist die Realität. Es sei denn es geht um fantastische Dinge, da erwarten wir halt dass die innere Logik eines Szenarios sich per rule book irgendwie transparent macht, was geht, was geht nicht.

Mit Verlaub, du referenzierst hierbei auf gar nichts, du erklärst nicht schlüssig, für dich passt das einfach nicht. Aber warum es nicht passt dass sich ein Charakter über mehrere Jahrzehnte in bestimmten Dingen verändern konnte? Weil es ein Film ist? Das ist doch Quatsch, auch Charaktere in Filmen verändern sich, herrje, wie gesagt, was ist denn die Geschichte von Vader wenn nicht die eines Charakters der sich MASSIV verändert hat, einmal in die eine Richtung um dann doch wieder die Rolle rückwärts zu machen?

>>Ist Joschka Fischers Charakterentwicklung über die Jahre total unglaubwürdig?
>
>Realität ungleich Film. Zumal man hier die Entwicklung über die Jahre mitbekommt und somit die Entwicklung sehen und verstehen kann. Nimm Joschka in den Jungen Jahren und springe dann, ohne zu wissen was passiert ist zu Joschka im Alter. Das würde genauso für Stirnrunzeln sorgen weil Kontext fehlt.


Diesen Kontext bekommt man doch. Luke wird präsentiert, es erfolgt ein Bruch mit der Erwartungshaltung, nicht nur für den Zuschauer sondern auch für Rey.
Die Frage steht also im Raum, was ist mit dir passiert, wie gehst du ab, wo kommt das her. Dazu gibt es eine schlüssige Erklärung die mitnichten damit bricht dass Luke in seinem innersten ein guter Mensch ist. Er zieht sich nicht aus Ignoranz zurück sondern aus der Überzeugung heraus, er sei nicht Teil der Lösung sondern Teil des Problems, sich selbst aus der Gleichung zu entfernen und damit perspektivisch auch die Jedi aus der Gleichung zu entfernen ist seiner Überzeugung nach das Richtige.
Dieser Angang ist auch nicht wirklich eine Erfindung von Johnson sondern im Grunde eine Adaption des Motivs aus Dürrenmatts "Die Physiker" im leicht verdaulichen Popcorn-Format.

>Agree to disagree. Der wütend, manisch herumpolternde Luke der Loch Ness Zitzenmilch säuft und dem seine Freunde und Familie egal sind, in Zusammenspiel mit dem komischen Ton und Humor des Films... Ja, das ist für mich ein komplett anderer Luke. Eine fratzenhafte Karikatur.

Nuja, "Freunde und Familie egal" ist nicht haltbar, der Humor und die Zitzenmilch haben mich auch nicht abgeholt. Für mich hat EP8 eine bestimmte Stärke die mich so überzeugt dass der Daumen am Ende nach oben geht, nämlich Charakterentwicklung, Nachvollziehbarkeit von Handlungen, Dialoge.
Ich kann ganz ganz ganz viel der Kritik durchaus verstehen und nachfühlen, dieser Ansatz den Komplex um Luke herum in so einer Form zu torpedieren erschließt sich mir hingegen nicht und wirkt auf mich argumentativ bemüht.
Sorry. Agree to disagree it is :-*


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