Thema:
Re:Hassen ist so ein großes Wort flat
Autor: Derrick
Datum:08.01.19 15:20
Antwort auf:Re:Hassen ist so ein großes Wort von shertok

>Es ist mir aber auch absolut unverständlich, wie sehr man stur darauf beharrt, was Luke sein soll, abgeleitet von ein paar Aktionen als er 20 war.

Was ist denn daran unverständlich? Das sind die etablierten Regeln eines Filmuniversums. Und auch die grundsätzlichen Regeln des Filmemachens. Das ist in jedem Film so. So etwas sorgt für eine kohärente Geschichte die dafür sorgt dass das was man sieht glaubwürdig ist. Bestenfalls natürlich. Schlechte Geschichten schaffen eben genau das nicht weil Charaktere auf einmal komplett "out of character" handeln und Dinge passieren die keinen Sinn machen. Auch ein Film über Weltallzauberer hat keinen Freibrief für alles. Die Struktur die alles zusammenhält wird durch solche Regeln gegeben. Sonst kann man ja gleich alles sein lassen und alle 2 Sekunden Deus Ex Machinas und sonst was herbeizaubern. Oder Luke kann Kylo von seiner Insel aus in Machtkarbonit einfrieren das ihn auf magische Weise zu einem Jedi macht. Warum auch nicht? Hätte auch keiner erwartet. Geil und alles machbar weil es keine Regeln gibt! Aber darum gehts ja. Da ist auch egal wieviel Zeit innerhalb der Filme verstrichen ist. Wenn Charaktere auf einmal komplett konträr zu dem Handeln was vorher etabliert und dem Zuschauer vermittelt wurde, und es dafür keine gute Erklärung gibt oder Hinleitung, dann ist das nun Mal ein Bruch. Und nein, für mich ist Lukes Rückblick zu seinem schwachen Moment nicht plausibel. Und damit die verbundene Reaktion auf den Hilferuf von Rey, Leia und Co.

Genauso bei Leia. Klar weiß man dass sie die Schwester von Luke ist. Aber es gab nie auch nur den Hinweis dass sie Machttraining hatte. Oder noch genauer, Interesse daran hatte selbst trainiert zu werden. Und dann zieht sie einen Stunt ab der so unglaublich mächtig ist dass es einfach unglaubwürdig ist. Und dann muss man anfangen sich dass mit irgendwelchen Theorien zu erklären. "Sie war kurz vorm sterben, das hat Macht Adrenalin freigesetzt", "Sie hatte Training aber das wurde nie erklärt" und und und... Und wenn man diese ganzen Löcher der Geschichte selber stopfen muss, ist es keine gute Geschichte. Und ich rede hier nicht davon dass man alles vorgekaut bekommt sondern dass ein Film sich innerhalb der Regeln bewegen sollte, mit durchaus etwas Spielraum, die dem Zuschauer über die Jahre vermittelt wurden.

Und es sind bei Luke nicht ein paar Aktionen. Das ist ein Charakter der über 3 Filme gewachsen ist und mit seinem Handeln das Universum verändert hat. Der ist nicht einfach mit zugekniffenem Arsch zum nächsten Späti gegangen um ne Notrolle Toilettenpapier zu kaufen.

Ich sag auch nicht das einem dass nicht gefallen kann und darf aber das hat denn dennoch nichts damit zu tun ob das ein gutes Drehbuch bzw. gut erzählte Geschichte ist.

Aber das wars jetzt auch von mir dazu. Schon wieder zu viel Energie in diese Diskussion gesteckt. Bis in ein paar Jahren, wenn ich sie wieder ausgraben werde und der Hund sich wieder in den Schwanz beißt.


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