Thema:
Ja, gestern. flat
Autor: Pezking
Datum:10.11.18 11:09
Antwort auf:Schon jemand gesehen? nt von Fred LaBosch

Ist ok.

Ich liebe aufwändig produzierte historische Epen, auch wenn sie fast immer so ihre Mängel haben.

Der Film wirkt zeitweise arg gehetzt. Kein Wunder, schließlich wurde er nach seiner Premiere nochmal um 20 Minuten gekürzt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass mir die längere Fassung besser gefallen hätte. So wirkt Outlaw King manchmal wie ein Dokudrama von ZDF History, das einfach nur die entscheidenden Eckpunkte abarbeitet, ohne Wert auf Charakterentwicklungen (in sich selbst und zwischeneinander) zu legen. Das ist etwas schade.

Was ich auch immer und immer wieder bedauere, ist, dass solche Filme immer romantisierte Heldengeschichten sind, meistens mit klaren Abgrenzungen zwischen Gut und Böse. Filme wie Braveheart, Gladiator und eben auch Outlaw King tragen so eine latente unschuldige Naivität in sich...da würde ich mir mal eine modernere Herangehensweise an einen solchen Stoff wünschen, mit mehr Graustufen und ohne die obligatorischen Klischees.

"Rome" von HBO fällt mir da als strahlendes Vorbild ein.

Aber gut. So bleibt halt ein beeindruckendes historisches Schlachtengemälde (Loudoun Hill wurde IMO super inszeniert!) mit guten Schauspielern (Highlight ist Stephen Dillane (Stannis Baratheon) als König Edward I) und dem von Chris Pine.

Wenn man das Genre mag, ist der Film sicher keine Zeitverschwendung. Und zum Glück kommt er auch nicht ganz so pathetisch und kitschig daher wie Braveheart.


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