Thema:
Ghoul - Indische Horror-Miniserie [Netflix] flat
Autor: token
Datum:27.08.18 09:42

Ghoul spielt im Indien der nahen Zukunft.
Das Land leidet unter Unruhen und Terrorismus, das Militär übernimmt die Macht.
Fortan gibt es ein Diktat in dem Staatstreue über allem stehen soll, Überzeugungen die zu rebellischem Querstellen und damit auch Gewalt führen, werden mit harter Hand bekämpft und unterdrückt, dabei sind Religion wie auch Wissenschaft gleichermaßen im Visier des Regimes, welches Schriften verbrennt und Bevölkerung die sich nicht fügt in Umerziehungslager steckt.

Dieses an sich spannende Szenario ist leider gar nicht mal so wichtig sondern dient im wesentlichen als Kickstarter für den Haupthandlungsort. Ein unterirdisch gelegenes Verhörzentrum für Aufständler und Terroristen, also ein indisches Guantanamo. In dieses wird eine junge bis ins Mark überzeugte Militärangestellte abberufen um beim Verhör eines Terroristen zu unterstützen der zu den Hauptköpfen der Bewegung zählt und kürzlich gefasst wurde. Warum gerade sie ist erstmal nicht klar.

Ghoul wurde wohl ursprünglich als Film geplant und dann von Netflix als Miniserie in drei Folgen umgesetzt. Diese erreichen in Summe normale Filmlänge, das ist gehüpft wie gesprungen. Kann man also ohne das es zeitlich großartig weh tut so wegschauen. Es vermengt klassisches Kammerspiel mit Horrorelementen. Das ganze ist atmosphärisch durchaus interessant aber inhaltlich gar nicht mal so gut. Für ein Kammerspiel ist das alles nicht clever und logisch genug, der Horroransatz zielt im Grundsatz Richtung Subversion, ist dann aber immer wieder billig plakativ.
Unterm Strich also gar nicht mal so gut, aber eben auch gar nicht mal so schlecht, da die Auswahl im Genre jetzt nicht gerade mit lauter Hochkarätern glänzt, kann man sich das aus Langeweile durchaus geben, sollte aber auch nicht allzu viel erwarten.


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