Ich bin zu drei Vierteln durch (3 Episoden noch offen) und bin ehrlich gesagt ziemlich baff, wie intensiv die Serie ist! Klar, erwachende Superkräfte zusammen mit Teenage-Adoleszenz-Nightmare ist wahrlich nix Neues und Impulse hakt da wirklich viele Klischees ab.
Aber Impulse rahmt das Ganze unerwartet düster ein (wenn auch teils etwas zugespitzt), räumt eigentlich allen Figuren überraschend Platz ein und hat eine fantastische Hauptdarstellerin mit Maddie Hasson (die mich aufgrund ihrer Augenbrauen etwas an Cara Delevingne erinnerte; mir kam sie total bekannt vor - aus der mäßigen Serie Twisted kannte ich sie).
Bin sehr gespannt, wie die Staffel zuende geht! (Den Kinofilm Jumper kenne ich nicht wirklich.)
Spoiler: Man mag eine versuchte Vergewaltigung als plakativen Aufhänger betrachten, aber in meinen Augen behandelt Impulse das Thema sehr gut. Eigentlich ist die Serie bis jetzt - das Dinner mit den Boones - eine einzige Traumabewältigung, mit Teleportation und Kleinstadtgangstern am Rand! Aber selbst letztere, die Boone-Familie, wird ambivalent gezeichnet. Dass Papa Bill Boone Henry zum Benennen des vermeintlichen Angreifers seines Sohns zwingt, fand ich zwar etwas konstruiert, aber kommt jetzt emotional um so härter zurück, u.a. auf seinen älteren Sohn, der die Drecksarbeit machen muss und nun damit hadern dürfte, einen Unschuldigen umgebracht zu haben.
Auch die Kurve bekam die Serie bis jetzt bei den Bad Guys, dieser Wissenschaftsbande mit gewissenlosen Mörderhandlangern. Als die sehr früh eingeführt wurden samt anderer Teleporter, befürchtete ich schon, dass sie Serie jetzt hurtig ihren Fokus erweitert, aber mit der unfassbaren Tötung des Teleportersohns durch seinen eigenen Vater war der Strang erstmal wieder auf Eis gelegt (höhö ;-). Auch der allzu klischeehaft wirkende Autist, der Henry früh durchschaut, wird eben nicht als Sidekick benutzt (und kriegt mit seiner Online-Freundin noch eine eigene Storyline, auch wenn Divinity: Original Sin II da ziemlich überstrapaziert wurde :-D)!
Schön auch, wie die "andere" Tochter vertieft wurde: Anfangs wirkte sie wie ein oberflächliches Mädel, das mit den Cheerleaderinnen abhänngt. Dann kommt raus, dass sie sehr klug ist und mitfühlend - und dafür mehr als einmal vom Trotzkopf Henry schlecht behandelt wird. Dann die traurige Backstory (höhö ;-) mit ihrer Mutter genau passend zu dem Zeitpunkt, wo alles um Henry sich drehte. Und jetzt auch "nebenbei" noch Erstes Mal abgehandelt und so.
Etwas too much fand ich hingegen die Episoden mit Henrys Oma und daran anschließend das Auftauchen ihres merkwürdig aussehenden Exfreundes - wirkte isoliert und forciert, ohne wirklich der Geschichte zu helfen, also v.a. der Ex. Aber mal sehen ...