Thema:
Fand ihn gut, mehr aber nicht - viel zu lang, ermüdend flat
Autor: MOGli
Datum:07.08.18 08:57
Antwort auf:Mission: Impossible - Fallout [Kino] von Fred LaBosch

Achtung, SPOILER!

Vorab: es ist nur meine Meinung und bin mir bewusst, dass es unfair ist, den Film zu zerpflücken, indem man willkürlich Aspekte rausgreift und dann ganz unterschiedliche Filme nennt - kein Film kann ich jeder Hinsicht das Optimum darstellen.

Charaktere: die Bösewichte waren mir zu simpel und ohne Kniff. Jetzt habe ich den Teil davor nicht gesehen und einer wurde ja übernommen... Cavill kam wirklich wie ein Vorschlaghammer rüber... er wurde direkt mit dem Halo-Sprung als ELefant im Porzellanladen dargestellt, ein plumper Idiot.
Und Hunt wurde einem quasi als Jedi-Meister verkauft. Luthers Märchenonkel-Einlage gegen Ende war ziemlich schlimm. Hunt ist durch und durch Profi, gerade deshalb finde ich die Bond-Vergleiche so merkwürdig - in meinen Augen ist Bond um Größenordnungen interessanter als Person.
Mich störte, dass kaum ein Charakter eine Wendung, Entwicklung durchmacht.
Hunts Dilemma, Kollateralschäden zu vermeiden, war stark umgesetzt beim Konvoi-Überfall und der Polizistin.

Action: hier war der Hype groß, aber bei der Verfolgungsjagd musste ich an den 20 Jahre alten "Ronin" denken, wo das in meinen Augen viel besser umgesetzt wurde. Der Halo-Sprung verpuffte irgendwie. Helikopter waren gut, aber irgendwie auch surreal. Die Club-Action war brachial und gut, und hatte auch Humor.

Agentenkram: den fand ich gut, wie er schnell schalten musste (Konvoi-Überfall, Polizistin). Die serientypische Maske/Sprachimitation war gut eingesetzt. Aber richtig Spannung kam bei mir wenig auf.

Das ist vielleicht mein größtes Problem. Es geht relativ geradlinig zu und alles wird professionell abgewickelt. Die Charaktere an sich fand ich blass.

Zu Broncos MCU-Müdigkeit: Auch hier ein blöder Vergleich von mir, aber mit Ant-Man and the Wasp hatte ich viel mehr Spaß. Dort gibt es weniger Action-Superlative aber die Charaktere, insbesondere die Dialoge, hatten für mich viel mehr Pep.

Wie gesagt: bei weitem kein schlechter Film, aber ich fand es viel zu klinisch abgespult. Geschmunzelt hab ich beim (für mich doppeldeutigen) "go straight, GO STRAIGHT!", mit dem Peggs Charakter (Name vergessen) Hunt angefeuert hat.


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