Thema:
Re:Schön geschrieben. flat
Autor: magus
Datum:04.06.18 22:03
Antwort auf:Schön geschrieben. von jabbathehutt

>Aber das gilt halt tatsächlich AUCH und gerade aktuell insbesondere für Knight.

Es gilt für mich. Es gilt für Knight. Es gilt für alle.


>
>Er kommt mit einem Video um die Ecke, um zu beweisen dass er im recht ist.
>Ich meine, ernsthaft?
>
>Ich mag Knight.
>Und sein Feuer, dass lichterloh brennt.
>
>Aber hier ist einfach nun ein Punkt erreicht, wo es schon ... übertrieben ist?
>
>Ich finde, irgendwann muss auch mal gut sein.


Aber das Video untermauert genau das, was Knight hier versucht zu kommunizieren. Das das eigene Ego des Regisseurs wichtiger zu sein scheint, als das was die Fans wollen. Das was RJ sagt ist ja auch nicht mal verkehrt. Ich mag gerade Kontroverse Filme sehr gerne und Filme die einem nachdenken lassen oder mit Fragen im Kopf lassen.
Das Video was Knight gepostet hat, ist ja nicht mal das einzige. Es gibt dutzende Videos, Podcasts und sonst was wo RJ zugibt, dass es ihm wichtiger war seine Geschichte zu erzählen statt einen guten Film für alle zu machen.

Statt aber über das für und wieder dieser Ausrichtung zu diskutieren und sich damit auseinanderzusetzen, dass es eben auch Menschen gibt, die diese Ausrichtung nicht mögen, flüchtet man sich Anfeindungen und Stigmatisierungen der Leute die ein Problem damit haben. Ich wollte jedenfalls keinen Bathos in meinen Star Wars Film. Jedenfalls nicht so schlimm wie bei TLJ, das konnten alle Filme vorher viel besser. Ich wollte auch keine Casino Planet Szene und einen bekloppten Luke Skywalker, aber wenn ich das kritisiere, bin ich ja bekloppt.  

Als dann noch die Macher ins selbe Horn geblasen haben und jeden einen Alt-Right, Bigot, Mysogonist, Botnetzwerk genannt haben, der den Film kritisiert hat, war eigentlich Glasklar das bei Star Wars Disney was falsch läuft. (Ich kann mich nicht daran erinnern, ob es jemals ein Filmstudio gab dass ihre Fans so vorgeführt hat, als man Kritik an ihrem Science Fiction Film genommen hat!)

Alles einfach nur, weil man nicht verstehen kann oder will, dass es menschlich ist, dass wir unterschiedlicher Meinung sind? Ist eine andere Meinung so schwer zu akzeptieren? (Ich meine jetzt wirklich andere Meinungen und nicht sinnloses gebashe der Marke: Ich habe Recht und du nicht! Das nicht akzeptieren wollen anderer Meinungen gibt's selbstverständlich auf beiden Seiten)

Ist es wirklich nötig sich bei jedem Thema gleich unter seiner Ideologie einzugraben und alles was dieser widerspricht mit der größtmöglichen Abneigung entgegenzutreten?

Ich halte mich selbst zum Beispiel für einen Feminsten und bin trotzdem der Meinung, dass die Darstellung von Männer in The Last Jedi Männerfeindlich ist (Schießwütige idioten, die sich von keiner Frau was sagen lassen und nur ihrem Ego folgen = Neudeutsch Toxic Masculinity) Gleichzeitig feier ich Dinge wie "13 Reasons Why" ab die sich auch mit Toxic Masculinity befassen und wünsche mir solcher Serien die sowas thematisieren.

Kann ich also als Mensch der links eingestellt ist nicht beides unterschiedlich bewerten? Schließlich ist Star Wars seit jeher Eskapismus und war bis auf ein paar Ausnahmen in den Prequels (welche unter anderem deswegen auch so gehasst wurden) immer Garant dafür, dass man der realen Welt entfliehen konnte. Keiner hier hat die OT so geliebt, weil die so viel Diversität geboten hat und noch weniger habt ihr allen euren Kindern diese Filme gezeigt, damit sie was darüber lernen wie man mit Minderheiten umgeht.

Wir haben Star Wars geschaut um uns abzulenken und mit Luke, Han & Leia auf eine fantastische Reise gehen.

Viele haben aber das Gefühl dass Episode 8 ihnen genau das weg nimmt. Statt ein Abenteuer in einer weit, weit entferten Galaxie zu erleben, erleben sie Gesellschaftskritik in einem Star Wars Film!

(Ich weiß das Star Wars schon immer Kritik geübt hat. Während es früher aber sanft gemacht wurde, wird einem aktuell alles doppelt und dreifach unter die Nase gerieben.)


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