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Danke für den Tipp + Frage flat
Autor: 677220
Datum:27.04.18 13:38
Antwort auf:making a murderer (netflix) von Vern Schillinger

Zuerst dachte ich, warum hier alle so begeistert sind. Crime-Dokus gibts ja 24/7 im Pay-TV, aber diese Geschichte in Ihrer Ausführlichkeit ist schon etwas besonderes. Unglaublich tragisch finde ich.

Dadurch, dass sich die Doku so ausführlich auf die "Fakten" konzentriert und wir eigentlich nur in der ersten Episode etwas von der Geschichte von Steve erfahren, gelingt es, dass das eigentlich Thema rund um die amerikanische Justiz im Allgemeinen und Steves Fall im Speziellen vom Zuschauer sehr "vorurteilsfrei" also mit der auch im Mittelpunkt stehenden Unschuldsvermutung als Basis des Rechtssystems rezipiert werden kann. Aber natürlich wird einem schon die Sicht/Beweise und Indizien der Verteidigung aufs Auge gedrückt und manches ist kein Beweis für sich sondern die Infragestellung eines Beweises der Anklage.

Wenn wir mehr über die Familie wüssten, was ja ab und an angedeutet wird, würde wir wahrscheinlich viel krasser über die denken, kommen ja alle recht symphatisch rüber, gerade auch Mutter und Vater. Aber das scheint schon ne krasse Assi-Sippe zu sein, was man sicher unterbewusst bewerten würde, wenn man so einen Fall in Echtzeit durch die Massenmedien begleitet bekommt. Aber genau das darf ja keine Rolle spielen.

Jetzt meine Frage an die Kenner des US-Rechtssystems: Was genau ist denn das immer angesprochene falsche/unfaire "System"? Dass die Unterschicht keine Chance hat? Der Korpsgeist der Justiz über alle Ebenen (Staatsanwalt, Polizei, FBI usw.)? Darüber habe ich bei Law and Order (SVU) nix gelernt irgendwie ;)

Für alle, dies noch schauen wollen: Nicht bingen! Ich musste mehrmals zurückspulen, um zu verstehen, was da jetzt genau argumentiert wurde usw. . Das muss man schon aufmerksam schauen.


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