Thema:
Reingeschaut - Meta-Kritik (Serie ist reaktionär) flat
Autor: 677220
Datum:17.04.18 22:59
Antwort auf:Lost in Space - Netflix Serie von Derrick

Hab erst zwei Folgen oder so gesehen. Folgendes ist mir durch den Kopf gegangen (kann Quatsch sein):

Die Erde ist also aufgrund eines Meteroiten ziemlich am Arsch. Also werden andere Planeten kolonisiert. Um dabei zu sei, muss man "Tests" durchlaufen. Was das genau beinhaltet, ist unklar. Fakt ist, die "Auswahl" impliziert aber zwangsläufig, dass es um eine gewisse Form der Eugenik gehen muss. Damit muss sich jede Fiktion auseinandersetzen, da es zwangsläufig aus dem Thema folgt. Um die Menschheit anderswo fortzusetzen, werden die "Besten" ausgewählt, d.h. auch die Gesundestens, die mit den besten Genen usw. .

Gerade vor diesem Hintergrund finde ich es bemerkenswert, dass die Familie Robinson eine weiße Familie wie aus dem Lehrbuch ist. Dass es auch eine hellbraune Tochter gibt, ist irrelavant, da dies offsichtlich nur Alibi ist, um den Eindruck den ich habe nicht zu krass hervorscheinen zu lassen.

Als dann die erste Begegnung mit einem Fremden ansteht, unterwirft sich dieser sofort den weißen Herrenmenschen und dient ihnen, nachdem der weiße Junge diesem einen Akt der Gnade zu teil werden lies (im Übrigen scheint auch die Existenz der hellbrauen Tochter derartiger moralischer Gande [Adoption] zu entsprechen), der offensichtlich zum Lebensbund als Diener verpflichtet. Die Interessen des Fremden interessieren nicht, sein Raumschiff wird auch nur erkundet, weil die Weißen voller Neugier sind. Der "Intellekt" des Fremden reicht offensichtlich auch gerade dazu aus (in seiner reinen Form, da er offenbar unter Amnesie leidet?) ein Kind als ebenbürtigen Kamerad zu haben.

Ich bin mal gespannt, ob ich beim Weiterschauen noch mehr Belege für meine steile Interpretation finde oder eher das Gegenteil.

Bis auf weiteres halt ich die Serie für reaktionär (eine Neuerzählung der Besiedlung einer Neuen Welt durch eine vorrangig weisse, genetisch, intellektuell und moralisch überlegene Herrenrasse ohne Berücksichtigung der tatsächlich stattgefundenen Geschichte und gesellschaftlichen Entwicklung).


< antworten >