Thema:
[Netflix] Colony (Serie - "SciFi"-Drama/Action) flat
Autor: 677220
Datum:17.04.18 22:20

Colony ist quasi eine Serie wie aus dem Lehrbuch. Die wird bestimmt mal verwendet als DAS Beispiel eines gelungenen Screenwritings für Drehbuchautoren.

Es ist einfach alles sauber von vorne bis hinten. Drehbuch, Cast, alles. Allein, dass alles macht noch keine herausragende Serie. Ist sie auch nicht. Eher könnte man sagen: Colony ist vielleicht die beste mittelmäßige Serie, die es jemals gab (The Walking Dead habe ich allerdings nicht gesehen).

Worum es geht: Aliens haben die Welt erobert und einige Regionen mit Mauern umbaut und lassen dort regionale loyale Menschen für Ordnung sorgen. Unter anderem L.A.

Wer jetzt Sci-Fi erwartet: Vergesst es. Es gibt praktisch keinen Scifi (Stand Mitte Staffel 2). Statt dessen dreht sich alles um eine Familie (Mutter: Sarah Wayne Callies aus Walking Dead, Prison Break; Vater: Josh Holloway aus Lost). Vater muss Job für die herrschenden annehmen und den Widerstand jagen. Mutter ist im Widerstand, was Vater nicht weiß. Und fertig ist die erste Staffel. Funktioniert aber wunderbar.

Aufgefallen ist mir, dass es kein klares gut und böse gibt. Auf beiden Seiten (Kolloborateure und Widerstand) gibt es Symphatieträger und Arschlöcher. Und der hohe Bodycount der Widerstandsaktionen lässt einen fast vermuten, dass es Ziel ist den Zuschauer unterschwellig zu lehren, dass auch berechtigte Rebellion schmutzig ist. In dieser je nach Sichtweise manipulativen oder ausgewogenen Darstellung überwindet Colony das klassische Gut gegen Böse Schema und lässt einen das Handeln der vielfältigen Protagonisten sehr interessiert und aufmerksam verfolgen und durchdenken.

Trotzdem wünsche ich mir sehr, dass die Macher etwas mehr Scifi draus machen und wir mehr über die Aliens erfahren (man weiß praktisch nichts) und dass es vielleicht eine ausführliche Storyline in der "Fabrik" gibt (ein Arbeitslager für Abweichler ).

8/10 Jedermann schaut Probe.


< antworten >