Thema:
Durch, deutsches Lost ohne rote Heringe flat
Autor: token
Datum:11.12.17 07:51
Antwort auf:Dark [Serie, Netflix] von 2jaxx

Zu Beginn wirkte es wie ein zusammen gepapptes Ripoff aller möglichen amerikanischen Serien, so wie eine RTL-Produktion mit production value.
Aber das legt sich nach zwei Folgen, dann wird es ein eigenes Ding.
Der Vergleich mit Lost drängt sich mir insofern auf, in welcher Form die Serie fasziniert. Wir haben trotz Mystery vornehmlich einen Fokus auf die Charaktere, ihre Beziehungen, ihre Verflechtungen, ihre Geheimnisse. Wir haben mehrere Erzählebenen, aber hier im Gegensatz zu Lost echten Impact zwischen den Ebenen und nicht so eine Scheiße wie bei Lost wo man sich gefragt hat wie die Sachen zusammen hängen und dann hieß es am Ende Zufall/Schicksal. Wir haben ein Mysterium mit einem fantastischen Element und darauf fußend irgendwas mit Science, irgendwas mit Religion, merkwürdige Apparate, Sachen die ich nicht konkret benennen möchte aus Spoilergründen.
Das ganze Flair und wie die Serie bei Laune hält und womit sie fasziniert erinnern mich da wirklich sehr an Lost, in einer guten Art und Weise, weil das hier so wirkt als ob es einen Plan hat und eine Balance zwischen dem streuen von Fragen und dem beantworten von Fragen hält, statt ein Fass nach dem anderen aufzumachen.
Das dürfte eine der besten und interessantesten deutschen Serienproduktionen überhaupt sein, beschämend dass hierzu im Land der Gebührenzahler und geschenkter Milliarden eine amerikanische Streamingklitsche um die Ecke kommen musste um sowas auf die Beine zu stellen, meines Erachtens schon ein Skandal der offen legt dass man hier durchaus die Talente hätte und Kohle dafür gibt es im Übermaß, stattdessen wird damit nur so eine hysterisch gewachsene und nie vernünftig konsolidierte Mafiakonstruktion durchgeklüngelt die einen Krimi nach dem anderen rausscheißt. Zum kotzen. Danke Netflix.


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