Thema:
Bin durch (spoilerfrei) flat
Autor: heffer
Datum:11.12.17 05:51
Antwort auf:Dark [Serie, Netflix] von 2jaxx

In Folge 1 wirkt die Serie noch wie eine wild zusammengeschusterte Kopie amerikanischer Erfolgsserien. Folge 2 macht dann langsam neugierig. Und alles, was danach kommt, ist richtig, richtig gut.

Die Leistung der Serie liegt mE darin, bei aller Komplexität (Anzahl der Charaktere, Timelines und Ereignisse) noch eine so homogene und zusammenhängende Story zu erzählen. Alles setzt sich im Laufe der Zeit zusammen wie ein großes, einheitliches Puzzle. Es gibt unheimlich viele Beziehungen zwischen den einzelnen Charakteren, es hat quasi jeder mit jedem etwas zu tun. Haupt- und Nebenstränge sind dabei so eng miteinander verwoben, dass man sie kaum noch voneinander unterscheiden kann. Und zumindest von den erwachsenen Charakteren hat jeder eine wichtige Rolle in der Handlung; niemanden könnte man herausnehmen, ohne die gesamte Story umschreiben zu müssen.

Vor allem ist das wirklich mal eine Geschichte, die man aufgrund ihrer Komplexität so tatsächlich nur in Serienform erzählen kann. Das Ganze auf einen zweistündigen Film runterzukürzen wäre hier nicht möglich; es würde schlichtweg nichts mehr von dem übrig bleiben, was die Serie ausmacht. Dark hat mE auch ein bisschen was von der Faszination eines komplexen RPG's, dessen System man langsam durchdringt.

Wer Logikfehler sucht, wird sicherlich welche finden, auch solche, die nicht zwingend die Zeitreisethematik betreffen. Aber die Leistung im Skript muss man mE anerkennen, das ist schon ziemlich klasse.


< antworten >