Thema:
Schärfeeinstellung am TV: Könnte es sein... flat
Autor: Guy
Datum:19.10.17 12:44
Antwort auf:Star Trek - Discovery [Netflix] von magus

... dass die, die sich hier über "zu viel Filmkorn" beschweren, den Schärferegler ihres TVs mindestens auf 50%, wenn nicht sogar darüber stehen haben?
Viele wissen ja gar nicht, was sie damit anrichten, zumal die Werkseinstellungen der TVs sehr oft derartige Einstellungen schon vorgeben (ähnliche Problematik wie bei der Zwischenbildberechnung, dazu gibt's ja sogar nen eigenen Thread).
Jedenfalls könnte ich dann die meisten Kommentare hier sogar nachvollziehen, das KANN dann nämlich gar nicht mehr gut aussehen.
Habe davon auch zunächst mal nen Text von meiner Website kopiert:

"Was bedeutet "Überschärfung"?

Ein Bild gilt als überschärft, wenn an Konturen „Sägezähne“ und Doppelkanten auftreten. Oft ist man bei der Einstellung seines neuen Fernsehers oder Projektors geneigt, den Schärfe-Regler im Menü ganz aufzudrehen – logisch, schließlich möchte man ja ein möglichst scharfes Bild. Dass dies jedoch zumeist mehr Schaden anrichtet als Qualität liefert, wissen die wenigsten: In der Regel erreicht man die optimale Bildschärfe bei einer Einstellung im unteren Drittel (also zwischen 0 und 30%), bei wenigen Ausnahme-Geräten bei 50%. Alles darüber verschlechtert die Bildqualität, es wird allenfalls „Schein-Schärfe“ erzeugt, de Facto gehen jedoch durch die Überschärfung mehr Bilddetails verloren, als man dazugewinnt.
Auch beim Mastering älterer Filme oder Sendungen bedient man sich hin und wieder des Werkzeugs der Schärfeanhebung, was dort dann „Edge Enhancement“ (also „Kantenverbesserung“) genannt wird, letztendlich aber auch höchstens für den Laien zu einem vermeintlich besseren Bild führt, weshalb diese Vorgehensweise, besonders beim HD-Remastering älterer Filminhalte, bei Enthusiasten verpöhnt ist und entsprechende Blu-ray Discs eher gemieden werden, wie im Falle der ersten Auflage von Ridley Scotts „Gladiator“: Aufgrund lauter Fanproteste wurde eine zweite Auflage anhand eines neuen, höher aufgelösten Masters ohne Edge-Enhancement erstellt, die dann sogar Bestnoten für ihre Bildqualität einheimste und auch die Fans letztendlich zufriedenstellte."

[https://i2.wp.com/av-insider.de/wp-content/uploads/2015/07/%C3%9Cbersch%C3%A4rfung2.jpg]

Da Schärferegler im TV ab einem gewissen Einstellungswert (definitiv ab 50%, bei Panasonic aber z.B. schon bei allem über 0%) letztenlich auch nichts anderes betreiben als "Edge Enhancement", hier mal noch eine Erklärung (inkl. grafischer Veranschaulichung) von Wikipedia, was das genau sein soll und was es, quasi als "Nebenwirkung" bei scharfen Objekten (wie eben z.B. Filmkorn) anrichtet:

[https://en.wikipedia.org/wiki/Edge_enhancement]

Und hier in gestraffter Form auch nochmal auf Deutsch:

[https://de.wikipedia.org/wiki/Unscharfmaskierung]


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