Thema:
zweite Sichtung und Ks Geschichte flat
Autor: Wurzelgnom
Datum:07.10.17 20:28
Antwort auf:Blade Runner 2 von Nightfall

Also Spoiler galore.
Warum das zweite mal?
Weil Kumpels Do keine Zeit hatten und wir uns für heute verabredet hatten.
Dann war ich aber so hibbelig dass ich mit Freundin Do „heimlich“ gegangen bin :)

Ich bleib dabei, grandioser Film.

Zu K:
Replikanten wünschen sich Mensch zu sein.
Als K das Pferd im Ofen gefunden und realisiert hat dass seine Träume echt sind, wurde das in der Szene gut eingefangen.
Als ich mich da in Ks Lage versetzt habe, hatte ich den ersten Kloß im Hals. Die Sehnsucht, die Hoffnung eine Historie zu besitzen....
Dann die Szene bei der Traumdesignerin, als diese seinen Traum sah und selbst geweint hat weil sie wusste es war ihrer....
Diese Erkenntnis gleichzeitig mit Ks Gefühlsausbruch zu sehen, das war Tragik pur.
Dem Zuschauer werden die Augen geöffnet und man sieht zu wie K immer mehr an seine Vergangenheit glaubt...
Dann sein Zusammenbruch als ihm die Alte von der Tochter erzählt hat.
Da hat es keine Rolle gespielt ob ich als Zuschauer das schon wusste, für K war es in dem Moment ein Schock.
Bäm, das ging auch in meine Magengrube.

Ebenso seine Freundin.
Sie gibt ihm den Namen Jo. Später trifft er das Werbehologramm welches ihm sagt „du siehst aus wie ein Jo“... da wird ihm bewusst dass selbst sein scheinbar individueller Name doch keiner ist, er nur eine Nummer ist.

Da kam der Entschluss Deckard zu retten und der Spruch von der alten Frau „an einem ausgewählten Punkt zu sterben ist das menschlichste was ein Replikant tun kann“, hat er ja am Ende dann getan, er ist in Frieden gestorben.

Dass der Zuschauer ahnen konnte was mit seiner Freundin passiert fand ich gut gemacht.
Denn genau ab dieser Szene hatte man Angst um sie.
Über eine halbe Stunde. Bis es dann passiert ist.
Wäre das nicht vorher angedeutet worden, hätte man den Film fröhlich pfeiffend weitergeguckt und wär nur in besagter Minute betroffen gewesen.
So wie im Film fand ich das schon gut umgesetzt.

Villeneuve hat es nicht darauf angelegt ein Jumpscare-Drama zu inszenieren. So wie er das gemacht hat war es ein quälender Weg der zumindest bei mir voll den Nerv getroffen hat.

Ich bleib bei meinen 10/10


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