Thema:
Re:Als grosse Fan von Villeneuve und Blade Runner (spoiler) flat
Autor: suicuique
Datum:07.10.17 13:33
Antwort auf:Re:Als grosse Fan von Villeneuve und Blade Runner (spoiler) von Derrick

>>>Die Tragik bleibt für mich ja gleich
>>
>>Dass er nicht der "Auserwählte" ist, ist jetzt Tragik?
>>
>>Das hätte eigentlich der Tod von Joi sein müssen, so wie der Film aufgebaut war, aber das wurde ja, wie jemand schon richtig festgestellt hat, zur Nebensache als es passierte.
>>
>>gruß
>
>Ich persönlich empfand das nicht so nebensächlich. Es wurde bloß nicht, wie vieles andere im Film, ewig in die Länge gestreckt und hinausgezögert. Fand das ganz gut weils nicht ewig hin und herging sondern weil Robobitch einfach resolut war.


Gnarf, mein schnell hintergeschobener Edit ist jetzt weg ;)

Meines Erachtens ist der große Fehler den Villeneuve (bzw das Drehbuch) begeht, dass die Metaebenen den Film klar dominieren und der Handlung im Weg stehen.

Das hatte ich im Vorgänger komplett anders empfunden. Dieser war eine Film Noir Detective Story vor einem SF Hintergrund, der ganz offen existentielle Fragen stellte und dem Zuschauer die Möglichkeit bot in diese Metaebenen einzutauchen. Diese wurden dem Zuschauer aber auch en Passant präsentiert.

Der Nachfolger bricht mit dieser klar formulierten Hierarchie (Story -> Metaebene). Hier wird die Metaebene zum bestimmenden Element des Filmverlaufs. Eine stringente Erzählung ist so kaum noch möglich gewesen. Dass ellenlange Dialoge und Einstellungen das noch weiter in den Vordergrund rücken, verstärkt das Problem. Hier scheitert das Sequel wo das Original geglänzt hat.

Das war wohl der Hauptgrund warum der Film mich letztlich sehr enttäuscht hat.

Kleinigkeiten wie
Wallace vs Tyrell
die Qualität der Soundtracks
die Antagonistin
und die Glaubhaftigkeit des Setting, das ich beim Original deutlich geerdeter fand
kommen hinzu.
(gibt noch einiges mehr aber ich will mich nicht in Details verlieren)

Positiv bleiben in Erinnerung die Production Values, das Pacing (das Villeneuve leider oft zum Selbstzweck einsetzte) und die Erinnerung an einen wunderbaren Film.

gruß


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