| S07E06, my 2 Cents... (SPOILER) |  |
Die vorletzten Folgen waren immer der dramatische Höhepunkt der bisherigen sechs GoT-Staffeln, meist in Form einer großen, aufwendig inszenierten Schlacht. Wer mit dieser Erwartung die nun versehentlich veröffentlichte Folge 6, Beyond the Wall, anschaut, könnte enttäuscht werden. Dies liegt aber besonders an den epischen Schlachten (), die wir in dieser Staffel serviert bekommen haben und die wohl als Vorbote des gesamten Serienfinales gedeutet werden können.
GoT soll nun in den nächsten sieben Folgen zu Ende erzählt werden und weder wurde der Kampf um den Iron Throne entschieden noch die White Walker besiegt. Ich fürchte daher, dass der mittlerweile eingeschlagene Weg den Rest der Serie bestimmen wird und weder für besondere Wendungen oder gar Irrwege in der Erzählung noch für grandiose Dialoge oder eine überzeugende* Entwicklung der Figuren - *meinetwegen auch deren Tod - Zeit übrig bleibt.
Schon klar, dass man mit einer Fantasyserie nicht zu streng sein sollte, aber die große Qualität von GoT war IMO bisher, dass die Entscheidungen der Figuren und Handlungsverläufe zwar unberechenbar aber immer nachvollziehbar waren. Beides ist mit den Folgen 5 und 6 IMO ziemlich abhanden gekommen und die Serie wird immer vorhersehbarer und gleichzeitig unlogischer...
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Das Himmelfahrtskommando jenseits der Mauer hat mich schon in der letzten Folge gestört, weil weder die Zusammensetzung der Figuren passt (1. viel zu wichtige Personen, 2. sie müssten sich eher die Köpfe einschlagen als sich innerhalb von Minuten miteinander zu arrangieren) noch die Idee hinter der ganzen Sache überzeugt (ein Untoter für Cersei).
Die Gefährten haben nun jenseits der Mauer das große Glück tatsächlich auf eine kleine Gruppe der White Walker und Untoten zu treffen statt auf deren riesige Armee. Der Überfall misslingt insofern, als dass der letzte Untote die riesige Armee mit dem Night King herbeischreit und diese die Helden aus Westeros umzingelt. Gott sei Dank konnte innerhalb einer Nacht a) der Held entfliehen und die Mauer erreichen, b) ein eilig entsandter Rabe Dany informieren und c) die Rettungsmission mit den Drachen die Helden finden.
Wurfgeschosse werden von der untoten Armee praktischerweise nur gegen Drachen eingesetzt, aber nicht gegen die Helden auf der Insel. Dass der See mit dem dünnen Eis im Land Of Always Winter derweil wieder zugefroren ist, wird durch eine peinliche Slapstick-Einlage vom Hound preisgegeben. Rechtzeitig treffen Dany und ihre Drachen ein, die die Helden nahezu ohne Mannverlust retten.
Leider trifft es einen der drei (?) gestarteten Drachen, der in den See fällt. Jon will sich lieber nicht retten lassen, sondern wird von einer Horde Untoter im See versenkt - als er wider erwarten wieder auftaucht, rettet nicht der freigebliebene Drache Jon, sondern der verschollene Benjen Stark. Dieser taucht aus dem Nichts auf und befreit seinen Verwandten, nur um im nächsten Moment wieder einen (endgültigen?) Abgang unter einem Berg Untoter zu machen.
In Winterfell ist Arya noch immer die kleine Bitch, die sie ohne Grund schon in der letzten Folge gegenüber einer ihrer letzten Verwandten, Sansa, geworden ist. Sansa gibt sich damit zufrieden, dass Arya auf einmal eine missinterpretierbare Nachricht in der Hand hält anstatt nach deren Herkunft zu fragen. Arya akzeptiert die durchaus logische Entschuldigung ihrer Schwester nicht. Littlefinger geht durch das Verhältnis der Stark-Geschwister wie ein Messer durch Butter.
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Ich bin sehr auf die kommende Folge gespannt, die die letzte dieser Staffel sein wird. Bisher wurden in diesen Folgen immer alle losen Enden nochmal beleuchtet und die Grundstimmung für die kommende Staffel gelegt. ich hoffe sehr, dass sich die Serie etwas mehr Zeit für ihre Figuren nimmt anstatt die Handlung durchzuprügeln. Warum man unbedingt mit so wenig Zeit diese tolle Serie abdrehen musste, wird nach Sichtung der letzten beiden Folgen immer mehr zum Rätsel...