Thema:
War Machine [Netflix] flat
Autor: magus
Datum:27.05.17 07:48

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War Machine ist wohl der erste richtige "Blockbuster" aus dem Hause Netflix und hat mit knapp 50 Millionen Dollar sogar ein richtiges Kinofilm Budget.

Der Film handelt von Gerneral McMahon und basiert grob auf echten Ereignissen und dem Buch The Operators, welches von einem Journalisten des Rolling Stone geschrieben worden ist, der in Afghanistan den General und seine Leute begleiten durfte.

Kleine unmarkierte Spoiler im Text.

Im großen und ganzen funktioniert der Film eigentlich ganz gut. Eigentlich. Der Einstieg ist witzig und erschreckend zu gleich, als der General z.B. durchs Land reist und erfährt warum die Leute so viel Opium anbauen MÜSSEN, anstatt ehrlich ihr Geld zu verdienen. Leider verliert der Film sich im Mittelteil in absolut langweiligen Szenen, wo McMahon durch Europa reisen muss um die EU Länder zu überzeugen noch mehr Truppen zur Verfügung zu stellen. Dabei lernt man auch kurz die private Seite des Generals kennen in Form seiner Frau und gleichzeitig lernt er auf dieser Reise auch den Journalisten kennen, welcher wohl das Buch geschrieben hat. Das ganze ist aber auch vollkommen unnötig weil es den Figuren nicht wirklich tiefe verleiht und eher die hilflosigkeit des Generals und Sinnlosigkeit seiner Absichten aufzeigt, was aber im Endeffekt der Geschichte nichts nennenswertes hinzufügt. Der ganze Mittelteil ist Prinzip eine komplette Verschwendung in meinen Augen. In einer Szene sind sie alle in Paris und können nicht nach Berlin fliegen, wegen der Vulkan Asche damals und jeder Europäer denkt sofort: Setzt euch ins Auto ihr Idioten! Allein solche Szenen sind einfach Sinnlos und ich weiß auch nicht was die im Film zu suchen haben. Ansonsten geht es gegen Ende wieder nach Afghanisten nur um das endgültige Scheitern des Generals zu zeigen. Das ganze ist aber irgendwie genau so sinnlos wie der Rest des Films. Alles dient nur dazu um am Ende nochmal so was ähnliches wie eine Moral (keule zu schwingen) von der Geschichte zu erzählen, die wohl bei den wenigsten Zuschauern ankommt. Im Prinzip hat Tilda Swinton, welche wohl irgendeine Politikerin in Deutschland spielt, bei Ihrem kurzem Auftritt alles gesagt: Dieser Krieg dient nur ihren persönlichen Ambitionen, damit sie sich am Ende als Sieger fühlen können, wenn sie wieder nach Hause fahren. Wir sehen also wie ein General, der nicht scheitern kann (und will) über seine eigenen Ambitionen stolpert und scheitert.

Schade um die vielen tollen Schauspieler die dabei sind. Denn neben Brad Pitt spielen noch einige Namhafte Schauspieler mit dabei (Ben Kingsley, Tilda Swinton,), auch wenn sie nur kleine Nebenrollen ausfüllen oder nur mal ihr Gesicht ins Bild halten (Russel Crowe ist kaum 10 Sekunden im Bild), was aber alles nichts hilft, da das Drehbuch einfach nicht mehr hergibt und somit einfach viel zu viel Potential verschenkt wurde. Was mir aber gefallen hat, ist die Schauspielerische Leistung von Brad Pitt. Er hat den General wirklich überzeugend rüber gebracht.

Der Film macht mich schlussendlich etwas traurig. Ich weiß aber nicht ob es daran liegt, weil so viel Potential verschenkt wurde, oder weil alles was da passiert ist, einfach nur traurig ist.

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