Thema:
Re:Empfinde das v.a. als bemühte Skandalisierung flat
Autor: thestraightedge
Datum:18.04.17 20:14
Antwort auf:Re:Empfinde das v.a. als bemühte Skandalisierung von Atlan

>Ist das ein positiver Wert an sich oder gar ein Argument für irgendwas? "Was drauf haben"?

Darüber kann man streiten. "Vergewaltigung drauf haben" wäre sicher nicht positiv; Internet-Milliardär zu werden schon eher, trotz Jamba und ein paar Fremd-Inspirationen.

>Fakt ist eine Vermögensgründung mit miesen Kinder-Abzocknummern, seitdem ein Ideenklau nach dem anderen, zudem noch richtig krumme Touren (siehe Türkei-Ausflug im Bericht) und eine zweifelhafte Unternehmensführung.

Yepp. Kann man drüber diskutieren. Ist vermutlich wie bei jedem größeren Unternehmen. Den "das sind die schlimmsten Typen"-Tenor des Berichtes halte ich trotzdem unangebracht.

>Klar gibt's an dem Bericht auch was zu kritisieren: Beispielsweise die emotionalisierende Darstellung des Einzelhandels und dass ausgerechnet der StudiVZ-Honk oder gar das genau so abartige und rücksichtslos Mensch und Umwelt vernichtende Silicon Valley als Hauptbelastungszeugen auftreten dürfen.

Und Delaware und vieles anderes. Der Bericht ist miserabel, und genau deshalb verpufft eine angemessene sachliche Kritik. Man will skandalisieren, und sorry, das ist fürn Arsch. Wie man Samwer bedeutungsschwanger auf die verspätete Einreichung der Bilanz beim Bundesanzeiger anspricht. Meine Güte... Mücke... Elefant. Das machen größere und kleinere Unternehmen aus verschiedenen Gründen immer wieder.

Es sind BWL-Schnösel, die sich zu sehr selbst gern haben, und vermutlich in der Interwebz-Branche neben dem notwendigen Ellebogen noch ein bisschen mehr Ellebogen zeigen. Kann man kritisieren, siehe oben, aber nicht so.

>Aber die grundsätzliche Kritik am Geschäftsmodell und Vorgehen von Rocket Internet bleibt doch absolut gerechtfertigt, es sei denn, man kritisiert am Grundsystem gar nichts mehr, so lange nicht direkt Blut fließt und man in Ruhe konsumieren kann.

Siehe oben. Abgucken, schnelles Geld, Steuer sparen - alles zu diskutieren, selbstverständlich. Aber dafür muss man nicht die Samwers an die Wand stellen - das macht doch die halbe Branche so!?

Dazu brauchen wir aber keinen Bericht zwischen Bild-Zeitung und Frontal 21. Es wirkt so als hätte man den großen Skandal gewittert, nicht gefunden - den Bericht dann aber stumpf weiter in der eingeschlagenen Tonlage gebastelt.


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