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Autor: | 677220 | ||
Datum: | 20.12.16 15:32 | ||
Antwort auf: | [netflix] The OA von drumcode | ||
Keine Ahnung, ob ihr das blöd findet, die Serie jetzt zu zerpflücken, teilweise vermutlich schon, aber mir machts Freude, insofern fang ich mal an: Zwar stammt OA tatsächlich aus einem "russischen Bordell". Die Geschichte mit Ihrem Vater ist aber Teil der Fantasiewelt. Ich denke sie hat ihn nie gekannt und wurde auch in dem "Bordell" geboren. Jede Untersuchung im "Labor" stellt eine Vergewaltigung/Missbrauch dar, zunächst mit irgendwelchen K.O.Tropfen, später ohne. Die anderen Leute im Labor-Gefängnis waren nicht real. Möglicherweise existieren sie teilweise wirklich, wie Homer (Youtube-Video), es sind aber Fragmente aus Geschichten, Internet, die OA sich vor und/oder nach ihrer Entführung zusammengesponnen hat) Der Labor Käfig war kein Terrarium, sondern eher sowas wie ein schäbiger Keller, sie hat ihn nur romantisiert, möglicherweise hatte sie eine kleine Zimmerpflanze. Hausmädchen, Tötungsversuch, Fluchtversuch, gemeinsamen Urlaub gab es tatsächlich, siehe Natascha Kampusch. Der Aufenthalt in Kuba mit Homer ist in Wirklichkeit ein Urlaub von OA und Ihrem Entführer, bei dem es erst- und einzigmalig zu einer Art "einvernehmlichem Sex" kam. Sie erklärt den anderen ja auch, warum Homer (also sie), dass gemacht hat. Bei Kampusch war es ähnlich. Im Nachhinei wird er aber als extrem schuldhaft erlebt und bricht ihre Fantasiewelt kurzweilig. Für mich einer der allerstärksten Abschnitte des Films! Vor allem im Nachhinein, wo man weiß, dass es wirklich so ist, wie gedacht. Und wie clever und genial, wie die Regisseurin, diese extrem verstörende Erfahrung eines Entführungsopfers, quasi dass sexuelle Stockholm-Syndrom hier in die Handlung und ihrer Gesamtkonzept einflechtet. Absolut grandios! Das Zurückerlangen der Sehkraft ist ganz banal dem Schlag auf den Hinterkopf geschuldet. Sowas ist imho wissenschaftlich sogar beschrieben. OA hat keine magischen Fähigkeiten, die Erklärung für Ihre Vorahnung liefert der FBI-Psychologe schlüssig. Die erste Vorahnung (Autounfall) war zudem mgl. rein ersponnen und die zweite, warum sie so drängend nach dem Vater suchen muss, wird durch das Eingestehen der Fehler der Pflegemutter beim Frühstück im Hotel gegenüber dem Vater klar gemacht. Beim dritten Mal ist es dann letztlich so, wie der FBI-Mensch es beschreibt. Dass sie die Vorahnung just ereilt, als der Amoklauf bevorsteht ist halt eine rein filmische Verdichtung/Dramatisierung. Der Attentäter ist einer der gemobbten Schüler, möglichweise sogar der Sänger, der den Schlag auf den Hals bekommen hat. Keine klare Erklärung habe ich für den Erhalt des fünften Satzes. Möglicherweise hatte der Entführer die ganze Zeit eine kranke Mutter im Haus, von der OA nichts mitbekommen hat, die wiederum aber merkte was vor sich ging und ihr im Moment des Zusammentreffens irgendwie Mut machen wollte zu fliehen. Widersprüche? |
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