| JeruZalem [Film] |  |
Ein israelischer Horrorfilm. Kommt ja selten vor. Ein israelischer Horrorfilm mit Zombies. Kommt noch seltener vor. Trifft aber auch nicht richtig zu.
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Im Prinzip lässt sich der Film mit Cloverfield trifft World War Z recht gut zusammenfassen.
Da ist zum einen die Perspektive des Films. Die wird komplett aus der Sicht einer Hauptdarstellerin und ihren Smart Glasses präsentiert. Die Smart Glasses sind dabei das, was die Google Glasses wahrscheinlich hätten werden sollen. Zumindest erklärt das anders als bei anderen Found Footage-Filmen, warum die Hauptdarsteller auch in kritischen Situationen die Kamera weiterlaufen lassen haben. Dummerweise bringt das auch die Kehrseiten mit sich, wobei das speziell erst im letzten Drittel des Films so richtig nervt. Bis dahin kann ich mich mit der Perspektive und der Optik durchaus anfreunden.
Zum Film selber: die ersten 45 Minuten passiert nicht viel. Man erlebt eine Stadtführung durch Jerusalem, Romanzen, Tragödien - was halt so passiert, wenn zwei junge Amerikanerinnen Urlaub im Ausland machen. Zumindest meint der Film das.
Dann, nach etwas der Hälfte der Spielzeit geht's los. Aber richtig. Von einer Sekunde auf die andere wandelt sich alles. Und das ... Das ist richtig! gut! gemacht! Für einige Minuten wird mit kleinen Mitteln eine großartige Bedrohungskulisse gebaut. Jets, Explosionen, Hubschrauber, MG-Feuer, Schreie... Da steckt nicht viel drin, wird aber sehr effektiv eingesetzt.
Danach wird's leider wieder etwas flacher. Und obwohl es streng genommen nicht um Zombies geht, stapfen die Hauptdarsteller in die üblichen Zombiefilm-Fettnäpfchen aus dem Zombie-Bilderbuch. Und jeder Film hängt natürlich stark an seinen Darstellern und gerade da versagt der Film total. Ausgerechnet die beiden Mädels sind doof und unsympathisch und am Ende für so ziemlich alle dummen Entscheidungen verantwortlich. Das nervt. Erschwerend kommt hier auch noch die Bürde der gewählten Perspektive dazu. Auch, weil die Smart Glasses immer wieder Bildaussetzer haben und Sachen nicht zeigen. Und weil das Gewackel beim Laufen teilweise schon SEHR nervt.
Danach wird's nochmal GANZ doof und kurz darauf ist der Film schon um.
Gefallen hat er mir trotzdem. Zum einen, weil ich ein Zombie-Film-Allesgucker bin (auch wenn es streng genommen... ihr wisst schon). Zum anderen, weil mir der Ansatz des Films gefällt. Jerusalem ist mal die etwas andere Location, die anfängliche Stadtführung fand ich eigentlich gar nicht sooo fad, wie es sich liest und irgendwie holen die Macher aus wenig Budget doch einiges raus, so dass es sich gar nicht soooo sehr Low Budget anfühlt - lt. Wikipedia schlanke 160.000 Dollar.
Achja, die Synchro ist für einen billig produzierten Film mehr als in Ordnung.
Alles in allem ein billig produzierter, aber solider Film, das zumindest die meisten Syfy-Eigenproduktionen weit hinter sich lässt. Wer Zombiefilme und deren Klischees nicht mehr sehen kann, lässt aber lieber die Finger davon. Auch wenn es streng genommen...
[https://de.wikipedia.org/wiki/JeruZalem]
[https://www.youtube.com/watch?v=QTIwfN-4hZ4]