Thema:
Re:Ich kann mir schon vorstellen, wie das ausgeht flat
Autor: token
Datum:01.09.16 16:48
Antwort auf:Re:Ich kann mir schon vorstellen, wie das ausgeht von Suttree

>Ich verstehe deinen Standpunkt, und sehe es oft auch ähnlich, im Falle von Requiem kann ich dir da aber nicht folgen.
>

Es wirkt auf mich wie Propaganda.
Ich verstehe nicht was Requiem überhaupt darstellen soll.
Es ist jedenfalls nach meinem Verständnis kein Film über Drogen, weil er einfach alles was nicht in das Konzept des konstruierten Snuff-Rides reinpasst schlichtweg ausblendet, und das was er hernimmt ins worst case Szenario überzeichnet.
Wenn Requiem ein Film über Drogen wäre, dann wäre jeder Porno ein Film über die Liebe.
Und auch wenn es sicherlich sehr gute Pornos gibt, ich würde mich sehr schwer damit tun, das was Porno macht, egal wie gut es handwerklich ausgeführt wird, als "Film" zu begreifen. Auch wenn das natürlich irgendwo "Filme" sind.

Ich sehe den Style und ich sehe die Härte, aber leider sehe ich auch eine Botschaft. Nur ist in meinen Augen eine Botschaft ohne Wahrheit nicht viel wert.
Requiem ist ein "Kunstwerk", und ironischerweise bedient es beide Deutungsvarianten dieser Begriffsbildung nahezu perfekt, denn es ist so künstlich wie Plastik. Und unter dem Blickwinkel "Kunstwerk" würde ich Requiem auch Bestnoten geben, weil da die Dinge die für mich zu einem guten Film immer nahezu elementar dazugehören teils vernachlässigbar sind.
Aber als "Film" finde ich Requiem wirklich schlecht, und aufgrund dessen wie Rezipienten diesen "Film" begreifen und was sie in der Nachbetrachtung aus ihm machen, Stichwort Tante Erna, wird dieser (imoimoimo) schlechte Film darüberhinaus zum Ärgernis.

Wo ist die Wahrheit dieses Films? Wo seine inhaltliche Authentizität?
Wo geht dieser Film auch nur ansatzweise an den Kern der Materie die er behandelt?

Ich sehe da einfach nichts, rein gar nichts.
Ich stelle nicht die Message in Frage, ich finde nur ihre Übermittlung plump bis zum geht nicht mehr.


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