| Toni Erdmann - "The greatest love of all" |  |
Gestern unverhofft in "Toni Erdmann" von Maren Ade gegangen aufgrund der Empfehlungen und boah! Was ein Film! Ich wusste vorher nichts außer dass es ne Tragikomödie ist, um einen Vater und seine Workaholic Tochter geht, und dass der Film gut sei.
Ich würde auch empfehlen ohne Trailer und Rezensionen reinzugehen, und werd jetzt auch gar nicht so sehr auf einzelne Dinge eingehen. Der Film schleicht sich so langsam an und baut langsam und behutlich, aber immer mit viel Witz und gutem Gepür fürs Tempo ein wahrliches Feuerwerk auf, dass bei mir total gut funktioniert hat. Vor allem das Schauspiel erfüllt die beiden Hauptfiguren mit so viel Leben, es macht allein schon Spaß den beiden einfach nur Szene für Szene zuzusehen ohne groß an die Handlung zu denken. Der Humor beginnt relativ trocken - es geht um zwei Menschen die aneinander vorbeireden, obwohl sie nicht unbedingt so wollen. Aber im Velauf wird der Humor immer wilder und teilweise wahrlich surreal, bis ich fast verstört im Kinosessel saß.
Schön aber trotzdem wie inmitten der Lacher und der Absurditäten, doch der tragische Kern, eine tief sitzende Traurigkeit, immer noch Platz findet.
Ich find die gern geführte Diskussion über die (Un)qualitäten des deutschen Films (wo sich dann immer alle das Maul zerreißen) ja ziemlich müßig und will den Film hier EIGENTLICH gar nicht in so nen Kontext reinstellen, das hat er nämlich gar nicht nötig/verdient - guter Film muss ein guter Film sein. Aber ich will nur sagen, wenn man ein Interesse daran hat dass auch hierzulande tolle Sachen entstehen, sollte man ein paar Groschen für "Toni Erdmann" beiseite legen.
tralalu