Thema:
Als großer Fan des Comics... mag ich die Serie nicht so flat
Autor: SidVicious (deaktiviert)
Datum:07.07.16 09:53
Antwort auf:Preacher [Serie] von geraldo

Ja, sie ist lustig, witzig, düster. Ja, Cassidy ist gut getroffen. Arseface auch.

Aber folgende Entscheidungen gehen mir echt tierisch auf den Geist:

1.) Warum wurde die Hauptfigur des Comics komplett aus der Serie entfernt und durch eine vollkommen andere Person mit gleichem Namen ersetzt? Jesse Custer aus der Serie hat so ziemlich mal überhaupt nichts gemein mit Jesse Custer aus dem Comic. Und bei Tulip haben sie anscheinend die Charakterentwicklung komplett umgedreht. Zumindest ist Tulip aktuell weit näher an Tulip am Ende der Comics als am Anfang.

2.) Warum werden so viele Charaktere in ein einziges Dorf gepresst? So wie es aussieht soll nun ein nicht kleiner Teil der Story im Dorf um diese schäbige Kirche herum spielen, was den Roadmovie Charakter der Vorlage komplett beseitigt.

Gnarf. Ich verstehe selbstverständlich, dass eine Serie nicht wie ein Comic funktionieren kann, und man sich natürlich Freiheiten bei der Adaption nehmen muss. Der spätere Comic wäre eh niemals im US-Fernsehen gezeigt worden, um das Ding werkgetreu zu verfilmen ohne von irren Christen enthauptet zu werden müssen wir wohl noch ein paar 100 Jahre soziale Evolution abwarten.

Aber das Feeling sollte bei einer Verfilmung stimmen. Das Gefühl und die Atmosphäre der Comics sollten eingefangen werden. Und das passiert für mich hier einfach nicht genug. Es gibt Cassidy, und DAS WAR's. Als würde man ASOIAF ohne die Starks, die Drachen und die Wall verfilmen. Naja.

Ich guck die Serie weiter, und sie IST ja ganz gut, aber von der Hoffnung, eine adäquate Preacher-Verfilmung zu sehen, muss ich mich wohl trennen um wirklich Spaß da dran zu haben.


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