Thema:
Re: Megaspoiler flat
Autor: token
Datum:06.07.16 16:14
Antwort auf:Re: Megaspoiler von magus

>Aber diese Aussage begründest du ja mit den Aussagen die John trifft. Die Informationen zu Kindheitsgeschichten des Psychologen kann er sich ja sonst wo her geholt haben. Für mich ist das alles nicht so klar, wie du das siehst.
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>John kann ein einfacher Lügner sein, der alles sehr geschickt macht und sich einfach gut drauf vorbereitet hat. Es fehlen einfach klare Beweise für alle Behauptungen die John den ganzen Film über aufestellt. Der einzige der seine Aussagen bestätigen könnte, stirbt sogar und somit bleiben Johns Worte einfach nur Worte.
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Wie gesagt, der Spielraum zu einer anderen Interpretation ist meines Erachtens nach kaum gegeben. So wie der Film das inszeniert hat der Lügenjohn keinen motivierten Hintergrund. Er hat ja nicht mal die Ambition dass man ihm glaubt.
Und einen Skeptiker davon zu überzeugen dass er sein Vater ist, naja. John soll sich in dieser Weise auf einen Gast vorbereitet haben, der gar nicht für diese Runde vorgesehen war und innerhalb dieses Abends auch schon die Biege gemacht hat und das worauf er anspringt nur zufällig gehört hat.
Ergibt alles keinen Sinn.
John ist in diesem Film 14000 Jahre alt.
Dies zu hinterfragen ist möglich, aber nur mit den Mitteln von Verschwörungstheorien.

>Das ist es was den Film ja eben so interessant macht. Die Macht von Worten und der Suggestion.
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>>Das einzige was der Film an der Stelle noch hätte machen können um es noch deutlicher zu machen, wäre eine Rückblende die John mit Keule und Lendenschurz macht. Und wahrscheinlich hätte der Film das sogar noch gerne gemacht, so plakativ wie das Ende gestaltet ist, aber dafür hat es dann doch an Budget gefehlt ;)
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>Oder einfach gesagt, du gehörst zu dem Teil der Gruppe die John seine Geschichte abgekauft hat.
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Ach, ich bin da absolut leidenschaftslos. Es war mir egal ob John lügt oder nicht oder einen an der Klatsche hat, was mich interessiert hat, war das Gedankenexperiment, für dieses ist dann auch irrelevant ob die Geschichte stimmt oder nicht. Ich spreche dem Film in seiner Machart auf jede Form von Subtilität ab, es ist doch sehr klar konstruiert und in dieser Konstruktion auch ziemlich gradlinig. Jeder im Raum erfüllt eine Funktion, führst du ja selbst an. Sein Sohn ist neben der Rolle des Skeptikers ja auch der Neider. Ein weiteres Konstrukt des Gedankenexperiments, die Reflektion dessen was der Mensch mit so einem Menschen machen würde, eine Facette wie man die reine Existenz eines Unsterblichen für seine eigene Existenz begreifen würde. Dass es Menschen gibt, die so eine Kreatur umbringen wollen würden.  

>Naja, ich werde mir den Film die Tage jedenfalls noch mal anschauen, weil ich meinem Mitbewohner davon erzählt habe und dann komme ich nochmal auf unsere Diskussion zurück. Vielleicht täuscht mich meine Erinnerung wirklich und das ganze ist viel klarer, als ich jetzt glaube.

Viel Spaß, bei Neusichtung fällt einem ja gerne so einiges auf was man vorher übersehen hat. Wobei ich sagen würde dass du sicherlich keinen zweiten Fight Club vor der Brust hast ;)


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