Thema:
Re: Megaspoiler flat
Autor: magus
Datum:06.07.16 15:22
Antwort auf:Re: Megaspoiler von token

>>Ja wie gesagt, es ist etwas länger her, dass ich den Film gesehen habe, aber wenn ich mich recht erinnere kam nie von John direkt was wegen seines Sohnes sondern er hat nur auf Ihn reagiert. John nannte irgendeinen Nachnamen und der (angebliche) Sohn sagte: "Der und der mit Bart und hat das und das gelehrt an der Uni?" und daraufhin sagt John einfach: Ja genau der und nennt ihm irgendwelche Kindheitsgeschichten die in dem Moment einfach nur suggerieren sollen, dass John sein Vater sein könnte. Daraufhin bricht er zusammen und stirbt, weswegen niemals aufgelöst werden kann ob das was John gesagt hat auch wirklich wahr ist.  
>>
>>Für mich war das alles gar nicht so klar.
>
>Ich hab ihn ja erst vorgestern gesehen, ist also alles noch Recht frisch.
>John sagt initial, er hat sich anderen gegenüber noch nie offenbart, das ist Neuland für ihn. Er steht auch mehrfach davor das ganze abzubrechen als er die Verwirbelungen sieht und hält es laut denkend innerhalb dieses Prozesses nicht mehr für eine gute Idee, nichtsdestotrotz treibt ihn die Gruppe letztlich doch weiter an. Als er über negative Erfahrungen berichtet, so kommt zu Tage dass man ihn auch schon eingesperrt hat, er fand das schrecklich. Er benennt aber auch gegenüber der Gruppe, als diese ihn damit konfrontiert dass ihm das ob der Dinge die er erzählt nun auch passieren könnte, dass er diese Gefahr aufgrund von Kaminfeuergeschwafel für sich nicht kommen sieht.
>Das ändert sich, als sich diese Gefahr durch die Anwesenheit des Psychologen konkretisiert. John zieht zurück, als die vollkommen konkrete Androhung des Psychologen folgt, dass er ihn in die Klappse schickt wenn er weiterhin auf diesen Ausführungen beharrt. Bis dahin sind auch andere Mitglieder unglaublich aufgebracht, sie akzeptieren den Affront gegen ihr Weltbild nicht.
>Unter diesem Druck zieht John tatsächlich zurück und erzählt genau das was Teile der Gruppe hören möchten. Damit tritt er wiederum denjenigen die ihm das abgekauft haben auf den Schlipps, die fühlen sich beleidigt und verarscht und sind verärgert. Aber das ist recht klar das kleinere Übel wie er aus der Situation herauskommt. Vor dem Haus weicht er gegenüber seinem Love-Interest allerdings nicht von der Geschichte ab, sie durchschaut was die Wahrheit ist, zumindest was John für diese Wahrheit hält. Sein Verhalten in dieser Situation gegenüber der Person die mit ihm mitgehen wird, wieder ins Lügenkonstrukt zu wechseln ergibt wirklich keinerlei Sinn, folglich wird so klar wie es nur geht eines klar gemacht.
>John glaubt dass er 14000 Jahre alt ist.
>Die einzige Frage die in dieser Szene noch offen im Raum stünde wäre, ob John geisteskrank ist. Diesbezüglich hat der Psychologe schon vorher klar angesprochen, dass er John 10 Jahre kennt und er diesen ganz ganz klar für geistig gesund hält.
>Nichtsdestotrotz bestünde die Möglichkeit dass sich der Psychologe irrt. Aber auch diesen Zweifel räumt der Film klar aus, weil der Psychologe, also sein Sohn, selbst als er durch Zufall feststellt dass John etwas sagt was auf eine Person aus seiner Kindheit zutrifft, nicht aufhört zu zweifeln sondern mit Detailfragen kommt deren Antwort John schwer möglich kennen kann. Dann fällt bei ihm jedweder Zweifel ab.
>Der Film als solcher spielt an dieser Stelle also recht gezielt nicht mit Täuschungen und anderen Möglichkeiten, sondern tut so ziemlich alles um klar die Aussage zu treffen, John ist 14000 Jahre alt.


Aber diese Aussage begründest du ja mit den Aussagen die John trifft. Die Informationen zu Kindheitsgeschichten des Psychologen kann er sich ja sonst wo her geholt haben. Für mich ist das alles nicht so klar, wie du das siehst.

John kann ein einfacher Lügner sein, der alles sehr geschickt macht und sich einfach gut drauf vorbereitet hat. Es fehlen einfach klare Beweise für alle Behauptungen die John den ganzen Film über aufestellt. Der einzige der seine Aussagen bestätigen könnte, stirbt sogar und somit bleiben Johns Worte einfach nur Worte.

Das ist es was den Film ja eben so interessant macht. Die Macht von Worten und der Suggestion.

>Das einzige was der Film an der Stelle noch hätte machen können um es noch deutlicher zu machen, wäre eine Rückblende die John mit Keule und Lendenschurz macht. Und wahrscheinlich hätte der Film das sogar noch gerne gemacht, so plakativ wie das Ende gestaltet ist, aber dafür hat es dann doch an Budget gefehlt ;)

Oder einfach gesagt, du gehörst zu dem Teil der Gruppe die John seine Geschichte abgekauft hat.

Naja, ich werde mir den Film die Tage jedenfalls noch mal anschauen, weil ich meinem Mitbewohner davon erzählt habe und dann komme ich nochmal auf unsere Diskussion zurück. Vielleicht täuscht mich meine Erinnerung wirklich und das ganze ist viel klarer, als ich jetzt glaube.


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