Thema:
Re:The man from earth flat
Autor: magus
Datum:06.07.16 11:06
Antwort auf:The man from earth von token

>Wollte ich schon seit längerer Zeit mal schauen, gestern bei Prime drüber gestolpert und endlich mal nachgeholt.
>Ajo, die Prämisse des Gedankenexperiments das der Film betreibt ist durchaus spannend und hat Potenzial. Auch diesen Aspekt als Kammerspiel durchzuziehen gefällt.
>Leider scheitert der Film dann insgesamt an sehr sehr vielen Makeln. Handwerklich ist er einfach nicht gut gemacht, mal von der Bildqualität abgesehen, die hier wohl weniger Stilmittel wie bei der Dogma-Schule, sondern mehr Ausdruck eines nicht vorhandenen Budgets ist, sind Einstellungen und Schnitt und wie Musik eingestreut wird, schon ziemlich stümperhaft. Der Ansatz Kammerspiel scheitert auch, zum einen an "stets bemühten" Schauspielern, zum anderen daran, dass das Skript es diesen Schauspielern auch äußerst schwer macht eine authentisch wirkende Handlungsdynamik zu entfalten. Die Charaktere sind astreine Klischeefiguren und schon per se wenig glaubwürdig, die Reaktionsmuster sind komplett over the top, es ist alles sehr konstruiert und diese Konstruktion ist nicht gerade pfiffig.
>Das alles ist einfach nur unfreiwillig komisch, sollte es aber nicht sein, und will es auch nicht sein.
>Zuletzt scheitert dann auch das Gedankenexperiment. Hier wird einerseits versucht dieses durchzuziehen, wenn diese Prämisse denn zutreffen würde, was würde daraus resultieren? Da folgen wir erstmal schlüssigen Schilderungen, leider sind diese Aufstellungen darüber was aus der Prämisse folgt aber dann doch zu langweilig, so dass sie postwendend wieder über den Haufen geworfen werden, nicht nur so ein bisserl, sondern wirklich komplett. Da fehlt die Konsequenz, da fehlt die innere Logik, in den Schlussminuten wird nicht nur mehr auf die innere Konsistenz gepfiffen, sondern mit plumper Holzhammermethodik eine Schlusspointe aus dem Arsch gezogen.
>
>Am Ende bleibt eine Idee mit Potenzial, das kann man mitnehmen. Insgesamt ist dieses Geplätscher trotz aller gravierenden Mängel ausreichend interessant um bis zum Schluss dran zu bleiben, auch wenn die Faszination dahinter oft genug eher die Natur der Faszination an einem Unfall hat.
>Imo nichtsdestotrotz relativ sympathischer Streifen den man sich mal geben kann, einen wirklich guten Film sollte man allerdings nicht erwarten. Immerhin ist der Film kein echtes Ärgernis, wie etwa The Fountain, an den ich mich vom Grundansatz durchaus ein wenig erinnert gefühlt habe.


Also gerade bei diesem Film sollte man sich einfach mal auf die Figuren einlassen und nicht mit der Lupe nach Fehlern suchen. Natürlich hat der kein Budget und wirkt eher wie ne überlange Twilight Zone Folge, aber trotzdem ist das Gedankenexperiment das dort stattfindet sehr interessant und hat mich damals richtig begeistert.

Wie du aber auf den Vergleich mit The Fountain kommst, erschließt sich mir aber kein bisschen. Der Film hat mal so überhaupt nichts von Aronofsky und seinem Stil.

Er erinnert mich von der Machart eher an ein Theaterstück (Kammerspiel) und das drumherum interessiert einen auch kein bisschen, da es in meinen Augen nur um die Macht der Suggestion geht und selbst als Zuschauer soll man sich am Ende fragen ob das denn alles wirklich so sein könnte, was er da so erzählt.


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