| Re:Hier gehts gar nicht um Schuldig oder nicht |  |
>Wird ja auch in der Doku erwähnt, daß das Ziel ist aufzuzeigen, daß ein faires Verfahren für jeden Beschuldigten eben nicht selbstverständlich ist sondern durch viele Faktoren unfair bis skandalös werden kann. Herkunft, Vergangenheit, persönliche Beziehungen und finanzielle Möglichkeiten können ein Verfahren erheblich beeinflussen. Auch wenn Avery schuldig sein sollte, was durchaus möglich oder sogar wahrscheinlich ist, war das gesamte Verfahren gegen ihn eine Schmierenkomödie per excellence. Noch schlimmer aber bei Dessay. Mit brauchbarem Rechtsbeistand wäre es wohl zu den fragwürdigen Verhören nie gekommen und er wäre nie inhaftiert worden. Stattdessen wird er von seinem eigenen Anwalt und dessen Ermittler, die mit der Staatsanwalt zusammenklüngeln vorgeführt und in die Pfanne gehauen. Das ist imo an Ungeheuerlichkeit kaum zu toppen.
>Und das im selben Land in dem ein OJ Simpson, bei dem die Schuld noch wesentlich offensichtlicher als bei Avery erscheint, als freier Mann in der Gegend herumspringt.
Ich glaube schon, dass die Macher gewissermaßen tendenziös berichten. Das ist imo aber auch ok. Ansonsten stimme ich Dir zu: die beiden Fälle & Verfahren an sich sind der Mittelpunkt der Serie. Welchen Schluß man selber zieht ist später eher nebensächlich. Denn auch wenn man denkt "es ist so passiert" muss man ergänzen, dass der Verlauf unglaublich und unfair ist.