| für mich leider nur meh (leichte Spoiler) |  |
Natürlich ist das Jammern auf hohem Niveau. Der Film war (zumindest beim ersten Anschauen) nie langweilig, die schauspielerischen Leistungen (Goggins!) zum Teil exzellent.
So richtig gepackt hat mich das trotzdem nie. Es war einfach ein Haufen Asis in einer Hütte, bei dem von Anfang an klar war, dass sie sich irgendwann umbringen würden und alles, was gesagt oder getan wird, dient nur dazu, dies vorzubereiten - ob es jetzt das Gerede über den Bürgerkrieg oder über SLJs "Johnson" ist.
Was mir ebenfalls aufgestoßen ist, ist die Misogynie. Ja, es waren rauhe Zeiten und eine Kriminelle. Nennt mich von mir aus Gutmensch aber ich muss trotzdem keine Szenen haben, bei denen das halbe Kino vor Begeisterung johlt, wenn als running gag einer Frau mal wieder das Gesicht blutig geschlagen wird.
Wahrscheinlich wird mir gleich wieder jemand erzählen wollen, dass ich Tarantinos Filme nicht verstanden habe. Ich bin ja selber Fanboy und geneigt, das als "ist eben so bei ihm" abzutun. Das ändert aber nichts daran, dass mich IB und Django (um nur die letzten zwei Filme zu nennen) erheblich mehr gepackt haben, allein schon, weil es dort Gründe gab, aus denen die Figuren so gehandelt haben, wie sie es taten. Hier wirkt das ganze als Selbstzweck, der nur auf den Showdown ausgerichtet ist.
Für mich nach Death Proof leider Tarantinos zweitschwächster Film. Dass man ihn sich trotzdem gut ansehen kann, zeigt nur einmal mehr sein Ausnahmekönnen.