| Re:wenn wir das Jahr 1980 schreiben würden |  |
>Was spräche denn gegen die Alternative:
>- gleichzeitiger Release (oder halt lediglich 1-2 Tage später in DE)
Das funktioniert in einigen Fällen sogar, bzw. fast zeitgleich (US=Dienstag, D=Freitag danach oder davor).
Aber wenn Du als "kleinerer" Indie beim Presswerk auf der Matte stehst und die dann aber sagen "Tut uns leid, Majorfirma XY lässt mal eben 10.000 David Bowie-Vinyle pressen" geht der Plan schlicht in die Hose.
Aber wir entfernen uns natürlich gerade komplett der Netflix-Problematik ...
>Das ist doch genau der Knackpunkt in einer vernetzten und globalisierten Welt - auch in diesem Thread.
>Wer nicht in der Lage ist, etwas weltweit (sprich: alle relevanten Märkte) zeitnah auf den Markt zu bringen, darf sich nicht wundern, wenn die "benachteiligten" Kaufinteressenten ihr Bedürfnis anders zu befriedigen suchen.
Es gibt auch Fälle, da erscheinen Alben erst Monate später in anderen Regionen. Künstler werden aufgebaut, promotet, vielleicht erst mal auf Tour geschickt. Vielleicht möchte ein kanadisches Label einer halbwegs etablierten Band erstmal mit eine paar Labels, Vertrieben und Promotern in Deutschland sprechen, bevor sie hier das Album einer hierzulande komplett unbekannten Band veröffentlichen und dann kohletechnisch auf die Schnauze fallen (weil sich die ausgelieferten LPs nicht verkaufen). Es gibt ja auch Labels die werden von Einzelpersonen oder einer handvoll Leuten betrieben. Finde ich völlig i.O. wenn die nicht für eine Band die vielleicht 500 Platten verkauft direkt ein internationales Konzept mit weltweit getimten Marketingstrategien aus der Schublade ziehen können.
Und ehrlich gesagt kann man auf die paar Leute, die man damit vergault kacken. Netflix wird es auch wurscht sein. MMn überschätzen die VPN-Nutzer ihren Stellenwert ein wenig.
Und natürlich gilt mMn immer noch: Wenn ich etwas erstelle, möchte ich auch entscheiden dürfen, wo ich den Kram anbiete. Völlig legitim.