| Re:Toller Film, grandioser Soundtrack! |  |
>>Sag ich doch, sag ich doch, sag ich doch! :D
>>Leider hat die Academy das ja mal wieder überhaupt nicht erkannt und den guten Hans wiedereinmal übergangen. Pfeifen.
Meine Güte, wie oft denn noch: Hans Zimmer hat schon 'nen Oscar. Ist zwar länger her, aber er kann es verschmerzen. Macht eh keine Kampagne bei solchen Awardgeschichten, weil es ihm egal ist. Hat sich sogar vor ein paar Jahren frühzeitig aus dem Rennen verabschiedet, in dem er seine eigentlich sicher geglaubte Nominierung für Rango gar nicht erst "einreichte" (zur Info: um für einen Musik-Oscar nominiert zu werden muss der Academy der komplette Score in Notenblatt vorliegen und darauf hatte der Mann damals anscheinend keinen Bock).
Alexandre Desplat hingegen hat endlich mal nach seiner achten Nominierung (!) innerhalb von neun Jahren (!!) überhaupt einen Oscar (!!!) gewonnen. Das für einen VÖLLIG anderen Score, der in keiner einzigen Minute mit dem von Interstellar zu vergleichen ist. Der aber ebenfalls genau das erzielt, was er soll: Atmosphäre. In dem Fall sogar für eine Komödie, was richtig, richtig schwer ist. Hab Grand Budapest Hotel letztens mal wieder gesehen und so lustig-simpel sich das auch anhören mag: Es passt absolut perfekt zum Film.
Klar könnte man jetzt argumentieren: Desplat hat doch einfach nur mit ein paar skurrilen Instrumenten rumgeklimpert. Aber, ganz ehrlich? Das hat doch Zimmer auch! :D
Der Interstaller-Score, so genial er auch ist, lebt zu 80% von der schlichten "Idee", eine Bombastorgel einzusetzen. Die passt so perfekt zum Zimmer'schen Stil, mich wundert's deshalb am meisten, wieso der gute Hans da nicht schon früher drauf gekommen ist. ;)
Letztlich ist es ein unfairer "Äpfel versus Birnen" Vergleich. Die Academy hat mal vor über fünfzehn Jahren zwei Musik-Oscars vergeben: einen für Drama und einen für Comedy/Musical. Die Idee wurde nach vier Jahren verworfen, weil gerade in der letztgenannten Kategorie mangels auszeichnungswürdiger Konkurrenz viele zweitklassige Scores nominiert wurden. Aber das Beispiel "Grand Budapest Hotel versus Interstellar" zeigt perfekt, wieso eine solche Unterscheidung durchaus Sinn macht.