Thema:
Re:Narcos (Netflix) flat
Autor: DJ Wisdom
Datum:30.08.15 15:00
Antwort auf:Re:Narcos (Netflix) von tikiman

>>Ich rechnete eigentlich mit einer Enttäuschung, aber nun hab ich die ersten zwei Episoden geguckt und bin echt positiv überrascht. Wagner Moura ist als Pablo unglaublich gut, deutlich besser als Cliff Curtis, Benicio Del Toro oder Andres Parra in der Rolle waren. Der Rest vom Cast ist auch solide bis super.
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>>Dass Chris Brancato Producer und Writer ist, war meine große Sorge. Der hat imo bisher nur Grütze produziert. Hier ist aber alles gut.
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>>Writing, Casting, Kamera usw. Alles top.
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>>Es kotzt mich jetzt richtig an, dass ich heute und morgen keine Zeit dafür hab. Montag gucke ich aber die restlichen acht Folgen am Stück. Ich freue mich so sehr!
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>Geht so. Es ist gut und interessant, der Stoff bietet imo aber weitaus mehr Potential, mir war das auch alles zu soft und glattgebügelt.
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>Speziell die erste Hälfte wirkt durch den Wannabe-Goodfellas-Stil zu gehetzt und sprunghaft, die Charaktere dadurch völlig beliebig, da ensteht leider kaum eine Bindung oder Interesse und es vermittelt sich auch überhaupt kein Gefühl für die verstrichene Zeit, es wird alles möglichst husch-husch abgearbeitet, das wird in der zweiten Häfte aber zunehmend besser, die reisst es insgesamt gesehen dann auch letztlich noch raus.
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>Mir wurden tendenziell zuviele wichtige Ereignisse nur durch den Voice Over erzählt, dann sitzen ein paar Typen rum und kommentieren das. Insgesamt wirkt die Serie eh so als hätte sie ein eher knappes Budget gehabt, so dass man sich oft sehr zurück halten musste.
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>Wagner Moura...hm, sicherlich kein völliger Reinfall, ich hätte mir da aber noch jemand mit deutlich mehr Präsenz vorstellen können, allerdings gibt ihm da wohl auch einfach das Script gar nicht die Möglichkeit zu. Dass er gegen Ende immer mehr wie Ron Swanson aussieht hilft da nicht unbedingt. ;)
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>Den DEA Typen der wie die perfekte Kreuzung aus Charlie Hunnam und Joel Kinnaman aussieht fand ich recht blass und insgesamt auch sehr unwichtig für die gesamte Story, kam mir mehr wie der Quoten-Gringo vor damit die Serie nicht gleich komplett nur in Spanisch gedreht werden musste.
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>Auf jedenfall guckbar, aber wie gesagt, der Stoff hätte weitaus mehr Potential. Ich hätte da schon lieber was gesehen was sich in der ersten Staffel nur mit Escobars Anfängen beschäftigt usw..


Genau DAS hab ich mir nicht gewünscht. Man sieht das gut an der CHE Verfilmung mit Del Toro. Da ist dann einfach zu viel Zeit auf die unspannenste Phase seines Lebens verschwendet worden, obwohl es 2 Filme waren.

Ich als auch die Autoren rechnen vermutlich nicht mit vielen Staffeln, was ich begrüße. Zu viele Serien werden totgemolken, wenn man das kurz und knapp anlegt begeistert guter Content um so mehr.



>Da sehe ich das Hauptprobleme der Serie: es ist eigentlich zuviel Stoff für nur 10 Episoden, deswegen kommt insgesamt alles zu kurz, so dass das Ganze mehr eine dokumentarische Zusammenfassung der Ereignisse darstellt, die Charaktere bleiben dabei aber flach und farblos.
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>7/10


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