| Ein betörend guter Film |  |
Im Kino leider verpasst, im Heimkino aber immer noch grandios. Nolans Kompositionen aus Bild und Score, die Ruhe mit der er den Film angeht ohne Längen zu verursachen sind meisterhaft. Die Story ist für mich deutlich weniger verschwurbelt und deutungslastig als ich das anhand einiger Postings hier gelesen habe. Klar sind Zeitversatz, Wurmloch, schwarzes Loch usw. erstmal gewöhnungsbedürftig, aber weitestgehend klärt Nolan das alles gut auf, ohne nennenswerte Widersprüche.
Dass es sich v.a. um einen Film über das Wesen der Menschen, zwischenmenschliche Aspekte, Familiendrama, Freundschaft und Bindung handelt war für mich überraschend. Das ganze vermischt Nolan mit ein bisschen SciFi, Weltraumoper und immer wieder mit ruhigen, tollen Bildern. Dabei bleibt er aber immer mit genug Substanz am Ball statt wie Malick der in Tree of Life ja ähnliches versucht hatte alles in einer absurden Verschwurbelung zu verkacken.
Stark besetzt ist der Film natürlich ebenfalls. Allerdings habe ich immer wieder Probleme, diesen nuschelnden McConaughey ohne Untertitel zu verstehen. Wenns dann auch noch über Quantentheorie geht...
Negativ aufgefallen sind mir die Schwerelos-Szenen - das wirkte wie in den 70ern, das kann man nach Gravity so nicht mehr bringen. Die Szenen im Wurm-/schwarzen Loch, also dieser Spiegel-/Krümm-Effekt war recht schnell abgenutzt, aber immerhin stylish. Dennoch hätte ich mir ein bisschen imposantere Sets und Ausstattung sowie Effekte gewünscht. War aber nicht im Fokus, insofern zu verkraften.
Btw: waren im Trailer Szenen, die im finalen Film nicht zu finden waren? Ich erinnere mich an einen Raketenstart im Hintergrund eines Ackers, während ein Auto fährt... Das habe ich im Film nicht gesehen.
9/10 Wurmloch-Reiseleiterinnen