Thema:
Re:Bleibt leider geil! flat
Autor: Sloane (deaktiviert)
Datum:06.06.15 20:33
Antwort auf:Bleibt leider geil! von laubkerl

>Meine absolute Lieblingsserie momentan.

Meine irgendwo auch, aber irgendwo auch so überhaupt nicht.

Ich fang mal mit dem Negativen an: Kein Procedural? Huh? Die Serie ist Textbuch-Procedural und der Fall der Woche stand bisher sogar immer eindeutig im Vordergrund. Bisschen horizontalen Plot gibt's natürlich auch, aber den hat ja nun wirklich jede Krimiserie der letzten zehn Jahre auf dem Kasten; selbst CSI hatte das vor, keine Ahnung, acht Staffeln oder so schon mit dem Miniaturkiller.

Leider ist der Fall der Woche hier dann auch noch deutlich schwächer als üblich, weil die Autoren bisher nicht wirklich rausgefunden haben, wie sie die Persönlichkeiten und Fähigkeiten, die Liv sich jede Woche eigentlich aneignet, wirklich in den Plot einbringen sollen. Meistens ermittelt sie nicht einmal ernsthaft, sondern kriegt halt in jedem Akt einen Flashback und - Procedural-gemäß - führt natürlich erst der letzte zum Täter. Warum? Keine Ahnung. Isso!

Das andere Problem ist, dass die Serie offenbar null Kohle hat. Aber mal so wirklich GAR KEINE. Selbst bei so absoluten Billo-Locations wie "INT. GYM - DAY", die man eigentlich für einsfuffzig irgendwo finden sollte, gibt's keine Totale zur Orientierung, weil sie vermutlich zwei Hantelbänke in 'ne Garage stellen mussten, für Livs Ex-Verlobten konnten sie sich anscheinend nur 'nen Extra leisten und viele Szenen wirken so, als hätten sie nur Zeit für einen Take gehabt. Höchstens.

Der Pilot hatte schon erschreckend wenig Rhythmus, aber auch in den nächsten zehn Folgen wird das nicht wirklich besser - was richtig, richtig schade ist, weil viele der eigentlich lustigen Situationen und Dialoge, die Rob Thomas und Diane Ruggiero immer noch drauf haben, so einfach nicht zünden können.

Am offensichtlichsten war das vielleicht in der Folge mit Wallace, als Liv das Gehirn von einem Marine oder so gefressen hat und davon null rüberkam, nicht einmal in den Szenen in der "Paintballanlage".

Vielleicht können sie sich auch manchmal noch nicht so recht entscheiden, ob sie schauspielerisch jetzt wirklich full dollhouse gehen sollen, aber dieses Underacting, was vor allem Major durchweg bringt, geht gar nicht. Die Szene, in der er im Fitnessstudio mal eben erzählt, er würde nach dem Pumpen gerne Menschenhirn fressen, zum Beispiel, müsste entweder saukomisch oder super intense sein, aber da kommt absolut nichts rüber.

/blah

Wenn ich nochmal drüberlese, klingt das alles ziemlich scheiße und erklärt nicht, warum ich's trotzdem immer mit als erstes gucke, wenn's 'ne neue Folge gibt, und so ganz erschließt es sich mir auch nicht.

Aber ich schätze, es ist die Erinnerung an Veronica Mars, wovon wirklich viel in iZombie steckt (Stimme und Betonung in den Voice Overs klingen sogar fast gleich), McIver spielt das alles schon ganz nett, die Chemie zwischen ihr und dem Cop sowie ihrem Kollegen passt (erinnert ein bisschen an Orphan Black), Sark mal wieder in einer nicht ganz beschissenen Rolle zu sehen, ist cool, und grundsätzlich traue ich Thomas & Ruggiero absolut zu, das Ganze in vernünftige Bahnen zu lenken.

iZombie ist schon die Serie, die Veronica Mars bis heute am nächsten kommt - nur dummerweise Staffel drei von Veronica Mars, nicht den ersten beiden.


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