| Toll, aber bisschen overrated |  |
Hab ihn gestern gesehen und wusste kaum etwas über den Film - und finde ich ihn etwas "überbewertet".
In fetten Anführungszeichen, weil er mich dennoch total gepackt, vor allem in den Musikszenen, die es ja glücklicherweise zuhauf gab. Aber als "Film" ist er nur "nett". Man hat auch ein bisschen gemerkt, dass es eigentlich nur ein Kurzfilm war. Da gab es ein, zwei erzählerische Einschübe (Drehbuch-Handwerk), die sein musten, um die Charaktere ins entsprechende Licht zu rücken. Alles okay, legitim und harmlos. Aber fast hätte ich mir gewünscht, dass die Charakterzeichnung ausschließlich durch die Musikszenen skizziert wird, so wie es vielen Szenen glücklicherweise auch gemacht wurde. Schwer zu erklären, was ich meine, wenn man den Film nicht gesehen hat. Kurzum: Mehr Szenen wie z.B. das grandiose Finale, weniger Drehbuch-Talk.
Simmons war fantastisch und wird den Oscar auch zurecht abräumen. Aber auch hier: Kennt man von ihm, und die Dialogzeilen erinnerten zwar manchmal an den Drill-Instructor aus Full Metal Jacket - aber gingen dann doch nicht so durchs Mark und Bein wie in Kubricks Film. Hier hat man vielmehr das Vergnügen, einem Schauspielgott bei der Arbeit zuzusehen. Auch geil. Und im O-Ton sicher noch geiler.
Klingt jetzt alles kritischer als es ist. Ein toller Musikfilm war's, mit intensiven Sequenzen. Die Betonung liegt hier auf Musik.