| Re:und durch (Spoiler ohne Ende) |  |
>Die Stelle in der Hart zum zweiten Mal beim Fremdgehen erwischt wird war imo recht peinlich. Der Typ ist Detective und verhält sich wie ein 16jähriger der seiner Freundin was verheimlichen will. Schnell duschen, ALLE Klamotten in die Wäsche, Handy mit Nacktfotos bereitgelegt. Ja nee, ist klar.
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Nicht besonders clever, aber passend zu Hart. Schon bei der ersten Affäre war er mehr als ungeschickt (dazu Cohle sinngemäß: "du machst auf großen Weiberheld, aber erkennst 'ne Stalkerbraut nichtmal, wenn sie dir vor's Gesicht springt"). So war Hart nunmal. Nicht unintelligent (die entscheidende Idee zu den "grünen Ohren" kam von ihm), aber unvorsichtig und unvernünftig, zumindest was das Private anbelangt. Und solche Charaktere sind beileibe nicht unrealistisch.
Mir scheint übrigens, als hätten alle Frauen von Hart ein angeknackstes Selbstwertgefühl gehabt. Seine erste Affäre hatte er mit ner Stalkerin. Der zweiten hat man zwar nichts angemerkt, allerdings bezweifel ich, dass man eine Kindheit in Prostitution ohne psychische Folgen überstehen kann. Und Maggie war passiv-aggressiv, versank in Selbstmitleid (nach Angaben ihrer Mutter) und kam schließlich auf die völlig durchgeknallte Idee, mit Cohle zu schlafen, um Hart eins auszuwischen. Wenn es also wirklich Menschen gibt, die unbewusst-instiktiv nach belastenden Bezehungen und Affären mit psychisch-labilen Menschen suchen, weil sie insgeheim den damit verbundenen Ärger "brauchen", dann gehört Hart wohl dazu.
>Dann das Finale. Natürlich konnte Cohle nicht 30 Sekunden warten, bis Hart ihn einholt und sie zusammen den Killer suchen. Der fette zurückgebliebene Typ macht dann zwei clevere Bullen platt. Dass Cohle überlebt hat war imo auch nicht gerade realistisch, so wie er aufgeschlitzt wurde.
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Stimme bei fast allem zu, vor allem fand ichs dämlich, dass Hart es nicht schafft, mit Schusswaffe (!) von Hinten kommend (!) einen nur mit Axt bewaffneten Typen zu überwältigen. Das war mehr als unglaubwürdig. Und nach ich-weiß-nicht-wievielen-Jahren Film und Fernsehgeschichte ist es auch nicht mehr überraschend, dass in genau dem Moment, in dem der Bösewicht zum tödlichen Schlag ausholt, ihm noch irgendein Dritter dazwischenfunkt. Warum genau diese Art von Wendung gleich zwei (!) mal kommen musste, werde ich nie verstehen. Das hat dem bis dahin wirklich spannenden Showdown nen bitteren Beigeschmack gegeben.
Was ich aber plausibel fande, war, dass Cohle nicht auf Hart gewartet hat. Da gilt das Gleiche wie oben zu Hart: So war Cohle halt. Schon bei Ledoux wollte er, dass Hart verschwindet, um die Sache selbst zu regeln (was Hart dann aber durchschaut hatte). Cohle hatte einfach den Drang, gefährliche Situationen alleine zu regeln. Entweder, weil er in sich alleine mehr Vertrauen hatte. Oder weil er tendenziell todessehnsüchtig war. Vermutlich ein bisschen von beidem.
>Trotz des etwas enttäuschenden Endes fand ich die Serie sehr gut und würde sie jedem weiter empfehlen. Mit ist es lieber 7 geile Folgen zu sehen und etwas vom Ende enttäuscht zu sein, als sich durch 7 Folgen zu quälen um dann ein Top-Finale zu sehen. Im zweiten Fall würde ich es nämlich gar nicht bis Folge 8 schaffen. ;)
Jup, das Ende war enttäuschend, aber die Serie bis dahin super. Sehr schön gefilmt, intelligente Dialoge, super Schauspiel. Folge 4-5 bleiben meine Lieblinge, aber dicht gefolgt von 7 und (wenn man von den angesprochenen Schwächen mal absieht) 8.
Und ja, GUT, dass die Sendung nach 8 Folgen geendet ist und nicht noch künstlich in die Länge gezogen wurde. So war es eine insgesamt wirklich runde Sache.