Thema:
S01E08 - "The Slime People" (USA, SW, 1964) flat
Autor: Felix Deutschland (deaktiviert)
Datum:12.04.14 21:55
Antwort auf:MST3K - Tom Servo muss bezahlbar bleiben! von Felix Deutschland

Keineswegs zu viel versprechender Untertitel auf dem Filmplakat: "UP FROM THE BOWELS OF THE EARTH COME..."

Und wieder ein Tiefschlag in die Eier des Publikums.

Ich erwähnte ja bereits, dass man bei den Filmen einfach immer überrascht wird, natürlich so gut wie immer negativ, aber trotzdem. Ich habe einfach keine Ahnung, was auf mich zukommt, und das teilweise auch noch ne Stunde, nachdem der Film bereits angefangen hat. So auch hier, aber erstmal zum wesentlichen:

Ein Pilot fliegt, dummdidumm, an der frischen Luft herum, wundert sich aber, dass er keinen Funkkontakt mehr zu irgendwem hat. Das könnte an den SLIME PEOPLE liegen, die man bereits im Vorspann sieht, die dann aber bis auf ein kurzes Auftauchen bis zum dritten Akt eigentlich gar nicht mehr zu sehen sind.

Der Pilot landet, wundert sich, dass der Flughafen leer ist und der öffentliche Münzfernsprecher tot, aber angenehmerweise kurvt alsbald schon ein dicker Familienwagen vorbei, in dem ein Professor mit seinen zwei "heißen" Töchtern sitzt. Unterwegs gabeln sie noch einen Soldaten auf, der eine ähnliche Stimme hat wie Matthew McConaghey, so dass auf jeden Topf ein liebestechnischer Deckel passt (Der Professor ist alt und deswegen natürlich libidobefreit, doppelt abgesichert durchs Inzuchttabu).

Der Film erinnert durch sein Survivorsetting leicht an "moderne" (Naja) Zombiefilm-Tropes, er macht aber alles dadurch zunichte, dass die letzten 30 Minuten quasi unguckbar sind. Meine Theorie war ja, dass irgendeiner aus der Drehcrew einen Bruder hatte mit ner Lagerhalle voller Nebelmaschinen, die er ums verrecken nicht los wird (Kein Wunder, Hair Metal wurde ja auch erst 20 Jahre später erfunden), aber die er in regelmässigen abständen anschmeißen muss, damit sie nicht einrosten. Der Film besteht teilweise NUR aus weiß, oder gräulichem Rauschen. Das glaubt einem keiner, wenn er es nicht selbst gesehen hat, aber meine Augen waren ernsthaft kurz davor zu bluten, es war SO schlimm. Und ich war an dem Zeitpunkt schon einigermaßen abgehärtet gegen übelste Scanfehler (Dachte ich zumindest damals - ein fataler Irrtum!), aber es war unerträglich. Praktischerweise den gesamten Endkampf über, ab und zu konnte man, wenn man unter Verachtung der Tatsache dass einem gerade der Sehnerv wegschmolz genauer hinguckte, vage schemen von menschenähnlichen Silhouetten ausmachen, aber das war auf Zelluloid gebannte Körperverletzung und nichts (!) anderes.

[http://i.imgur.com/3ESc7dg.jpg]

Der Nebel wurde sogar über die Handlung begründet, ob plausibel, das müsst ihr selbst beurteilen: Die Slime People kamen aus dem Untergrund, und die Armee (Oder die Slime People, vergessen, don't judge me!) haben in einem bestimmten areal eine physisch undurchdringbare Mauer aus Rauch aufgebaut. Die wurde dann vernichtet, und als der Nebel sich lichtete, fielen auch alle Slime People tot um. Die restlichen Figuren zuckten mit den Achseln und fuhren nach Hause. Was mit der Realität durchaus übereingestimmt haben dürfte, da laut Wikipedia der Produktion nach neun Tagen das Geld ausging und alle umsonst arbeiten mussten, um nicht zuvor schon umsonst gearbeitet zu haben, ein fertiger Film ist wenigstens die Chance auf Geld. Aber dann musste ja unbedingt der Bruder vom zweiten Kameramann mit seinen Nebelmaschinen auftauchen... eine der eklatanstesten "Ist mir doch Scheißegal"-Einstellungen, die man sich vorstellen kann, dürfte eventuell wirklich entstanden sein und zu diesem Desaster am Klimax geführt haben, wer weiß.

Nur für die Härtesten unter den Harten; grauenhaft und auch mit Riffing unerträglich.


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