| True Detective - Barack hat Geschmack!1 |  |
Für mich aktuell mit weitem Abstand das beste was der Dramabereich zu bieten hat. Der Serie wird öfters, auch hier weiter unten im Thread, eine gewisse Pretentiousness angekreidet, was ich einerseits nachvollziehen kann, andererseits aber am Kern der Sache vorbeizielt.
Im Mittelpunkt der Kritik stehen hier ja vor allem die philosophisch angehauchten Monologe von Rust - für mich unberechtigt, da diese a) hervorragend geschrieben sind (wie die gesamte Serie) und b) niemals als reiner Selbstzweck dienen - es geht hier nie darum den Zuschauer zu belehren, ihm diese extrem nihilistische Sichtweise aufs Auge zu drücken oder gar schmackhaft zu machen. Vielmehr sind sie ein wichtiger Bestandteil von Rusts Charakterzeichnung, einem Mann, der sich, wie auch sein Partner, auf kolossale Art und Weise selbst verleugnet.
Von eben diesen beiden Protagonisten und deren Abgründen wird die Serie auch hauptsächlich getragen und ich finde das wirklich verdammt stark umgesetzt, abgerundet vom fantastischen acting der beiden.
Zudem profitiert das Ganze enorm davon, dass sich hier zur Abwechslung EIN Writer und EIN Regisseur austoben konnten: die Serie wirkt dadurch ungemein kohärent im Stil und wird von Pizzolatto sehr stringent durch erzählt - bislang ohne die typischen, billigen erzählerischen Tricks. Also ohne Red Herrings oder Billotwists, der Zuschauer wird ernst genommen.
Dazu ist TD fantastisch fotografiert (im TV Bereich kann vielleicht BB noch mithalten), hat ein tolles Setting und eine düster-dreckig-intensive Atmosphäre, wie ich sie schon lange nicht mehr erlebt habe - I luv it.
Wundert mich ein bisschen, dass die Serie hier nicht mehr Anklang findet.