Thema:
Re:Season 2 im Schnelldurchlauf beendet flat
Autor: House M.D. (deaktiviert)
Datum:05.10.10 15:47
Antwort auf:Re:Season 2 im Schnelldurchlauf beendet von tikiman

>>WAT? Unwichtig? Peter ist das zentrale Handlungselement. Nur wegen Peters Krankheit ist Walter so weit gegangen, in der Paralleldimension Walternates Sohn zu entführen. Nur weil Peter entführt wurde, hat Walternate erst diesen Hass auf die andere (unsere) Dimension bekommen. Das tragische ist ja auch, dass sich Walter das eigentlich kurz vor knapp anders überlegt hatte, dann aber der See eingebrochen ist und die Observer sie retten mussten, und allein DAS macht Walter UND Peter zu den wichtigsten Figuren "unseres" Universums.
>>
>Klar ist Peter so gesehen wichtig, aber halt auch nur um bei Walter eine bestimmte Entwicklung zu triggern, ein Hilfs-Charakter sozusagen.


Hm. Hmmmm. Hmmmm. Ich kann das was du schreibst nicht als Quatsch abtun oder es als falsch bezeichnen.

>Für sich selbst genommen finde ich den Charakter zwar sympathisch, aber auch ziemlich flach.

Auch wieder wahr, dann aber auch wieder nicht. Ich würde quasi gegen meine eigene Rezeption argumentieren. Die Folge "Peter" hat mich emotional mehr oder weniger kaltgelassen, weil ich die Art wie solche dramatischen Eltern-Kinder-Beziehungen im US-TV erzählt werden irgendwie läpsch finde (Es gibt immer irgendeine Art von "Token", in dem Fall tatsächlich eine Münze; das Kind ist todkrank und der Vater schwer beschäftigt... die ganze Konstellation wirkt einfach behauptet und keineswegs so auswegslos, wie sie immer dargestellt wird, nur wären die auswege keine dramatischen und als Erzählung ergo auch erzählerisch weniger reizvoll etc. etc. blablubb), aber der Grundkonflikt, dass es nichts stärkeres gibt als der Beschützerinstinkt eines Elternteils über sein Kind, der ist hieb- und stichfest. Es gereicht Peter auch nicht zum Vorteil, das Astrid noch im Labor arbeitet, die hat auch eine Hiwi-Funktion, die sich mit der von Peter doppelt.

Es war einfach vieles mehr behauptet als gezeigt ("Show and tell"), zum Beispiel die problematische Beziehung zwischen Peter und Walter zu Beginn (Peter hat seinen Vater seit Jahren nicht mehr gesehen und findet ihn auch doof) was sich dann relativ schnell in Routine verliert ("Ach, okay, Walter will Karamel machen, ich geh mal zum Supermarkt...").

Flach ist er wirklich, keine Widerrede. Aber Fringe ist so eine seltsame Mischung aus Procedural und fortlaufend erzähltem Drama, dass ich ggü. manchen Sachen (Peter liebt die Schwester von Olivia etc.) recht dankbar bin dass sie nicht zu sehr ausgewalzt werden und manche Figuren halt mehr durch die Pose und angenehme Präsenz wirken können. Peter ist für meinen geschmack inhaltlich gut genug legitimiert, ohne dass er im Tagesgeschäft ständig herausragend sein müsste.

Klingt jetzt auch irgendwie scheiße. Ich finde ihn jedenfalls nicht völlig öberflächlich und langweilig, kann aber nicht konkret argumentieren warum. Wie gesagt, der Beef mit seinem Vatter (Der ja jetzt noch mal um ein vielfaches komplizierter ist, weil er sich ja dazu entschieden hat, mit seinem "kaputten", falschen Vater weiterzumachen, obwohl er genausogut mit seinem richtigen, geistig eventuell gesünderen (???) Vater hätte leben können...) und die Tatsache, dass "unser" Walter ja auch nur menschlich und nachvollziehbar gehandelt hat (Man würde natürlich alles tun was man kann, um sein Kind zurück zu bekommen) macht das schon spannend, und so richtig gut verstehen sich vater und sohn ja nun auch wieder nicht.

>Und ich sehe da bislang auch noch keine wirkliche Entwicklung.

Na doch, schon. Er erkennt ja gerade, was er offensichtlich für eine gigantische Bedeutung für mehrere Universen hat. Guck ruhig mal weiter.

>Klar, jetzt isser erstmal sauer auf Walter, aber das ist auch erstmal nur so eine reine Pflicht-Emotion, die letztlich Walter zuspielt und dessen Charakter vertieft und interessanter macht. Peter bleibt aber einfach nur Peter.

Find ich nicht so ganz. Es sind aber nicht die krassen Persönlichkeitsshifts, die sich durch so ein Trauma anbieten würde, und nicht jede seiner Handlungen ist aus seiner Perspektive komplett nachvollziehbar, aber es wird zumindest behauptet (soweit ich das verstanden hab) dass er seinen crazy Dad lieber hat als seinen Fascho-Dad.

>>Überhaupt ist Olivia die eigentliche Identifikationsfigutr für den Zuschauer. Immer rational, aber auch immer neugierig und offen für alles. Zudem hat Olivia auch eine emotionale Tiefe, die Peter bislang nicht erreicht hat.
>>
>>ARGH! NEIN! DISAGREE! Ich hasse Olivia. Die sieht scheiße aus und schauspielern hat die Tante erst am Ende von S3 gelernt. Fürchterlich langweilige Type.
>>
>Ich mag die. Zumal sich ihre durchaus vorhandene "Langweiligkeit" quasi plausibel aus der Biographie des Charakters ergibt, d.h. es gibt gute Gründe dafür, warum Olivia so ist, wie sie ist,


Wie ist sie denn? Sie wurde als Kind in so einer PSI-Academy geschunden und musste medizinische Versuche von Walter über sich ergehen lassen. Dass sie nicht mehr badass ist und leider aussieht wie ein Pferd (Das ist hart, sie ist nicht häßlich, sieht aber so aus wie ein zu groß geratenes Reiterhofmädchen, das ständig holzfällerhemden trägt, Diddl-Aufkleber sammelt und nach Heu riecht) hilft nicht gerade.

Ich mochte dieses "Du bist die Auserwählte Checkerin!!!1elf" überhaupt nicht, das war 1:1 wie in Alias (Wo man nachher auch rausfindet das Sydney schon als Kind zur Supersoldatin erzogen wurde, wenn ich mich recht erinnere erkennen beide Protagonistinnen dieses Schicksal sogar als sie ein abstraktes räumliches Holzpuzzle lösen; ach JJ, du und deine Lieblingsmotive...), und dieses Softpop-weichzeichner-pseudofamilienleben mit ihr und ihrer Schwester (Die wider erwarten nicht getötet wurde, oder? Es gibt im US-TV einfach viel zu viele tote Schwestern, siehe Mulder und Scully, deren Schwestern beide ins Gras beißen mussten) war auch blöd.

>der Charakter macht für mich so wie er ist Sinn, er ist für mich glaubwürdig.

Okay. Nur aus neugier, was findest du denn macht Olivia besonders gut, was macht sie glaubwürdig? Ich frag wirklich aus interesse.

>
>Für einige unglückliche Momente gerade zum Ende der Staffel würde ich in dem Fall ja auch eher die Autoren verantwortlich machen.


Hast du dich über die Hakenkreuz-/Nazifolge auch so geärgert?

Dafür können ja Figuren und Schauspieler wirklich nichts...

Aber was mir zum Beispiel erstaunlicherweise in Erinnerung blieb ist der "Pusher", also dieser Typ der Leute mit Gedanken kontrollieren konnte, und wo sie ein ganzes Einsatzteam mit diesen Mutterleibsgeräusch-Kopfhörern ausstatten... total simpler kram, aber tierisch effektiv eingesetzt.

Was Fringe ausserdem hinkriegt wie keine Serie seit Akte X sind gelungene Cold Opens, wo der Killer das erste mal zuschlägt und so. Das ist durchaus eine Kunst für sich und hat mir geholfen, so manche eigentlich doofe Folge mit Neugier und Interesse durchzuhalten.

>Hässlich? Walter ist auch keine Schönheit, spielt das eine Rolle?

"40 is the new 50 for men, Liz Lemon. For women 50 is still 60."


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