Thema:
Re:der Waffenverschleiß torpediert etwas den Entdeckerdr flat
Autor: JPS
Datum:30.05.23 13:37
Antwort auf:Re:der Waffenverschleiß torpediert etwas den Entdeckerdr von Yasai

>Da reicht es eigentlich schon, sich anzuschauen wie Elden Ring es gemacht hat, sprich dass Waffen unterschiedlich mit Stats skalieren und schon allein dadurch was Besonderes sind und unterschiedliche Builds ermöglichen.

Das klappt aber doch auch nur alle paar Jahre mal. Dieses System würde sich sehr schnell abnutzen, wenn das plötzlich alle Spiele so machen. Da ist es mir tatsächlich lieber, wenn Zelda und andere Spiele hier jeweils ihr eigenes Ding machen. Und IMO sind sowohl Elden Ring als auch BOTW hierbei sehr gelungen und weit über Genre-Durchschnitt, was das Aufrechterhalten der Motivation angeht.

Zumal ein System das so komplex ist, dass es im Spiel selbst nicht mehr komplett abgebildet werden kann und man daher Wiki-Artikel und Tabellen studieren muss, auch nicht optimal zu einem Titel wie Zelda passen würde.

>Dazu dann haben Waffen teils signifikant unterschiedliche Movesets gerade wenn man alle verschiedenen Waffentyp-Klassen berücksichtigt. Dazu dann die Waffenskills, die man sich auch noch individualisieren kann, etc pp. Diese Skills sind dann nochmal separate Belohnungen, selbst die Upgrade-Materialien taugen als Belohnung weil sie recht selten sind.

Gleichzeitig führt die Verknappung aber auch dazu, dass man eben nicht frei alles testen kann, da man dafür gar nicht genug Upgrade-Material bekommt. Von daher werden auch in Elden Ring viele Waffenfunde komplett wertlos, da sie nicht zu Ausrichtung des Spielers passen, die bereits vorhandene Waffe mit ihren Upgrades besser ist (und man nicht genug Material hat um die neue Waffe sinnvoll ebenfalls upzugraden) oder im zunehmenden Spielverlauf und durch die nicht-lineare Open World dann eben schlicht schwächer als die bereits vorhandene Waffe sind (die Mindest-Level können das auch nur bis zu einem gewissen, recht frühen Punkt im Spiel steuern).

Und die Ausrichtung kann man durch die Materialknappheit eben nicht ständig ändern, sondern muss sich möglichst frühzeitig festlegen - wodurch dann >90% der Funde wertlos werden. Ich sehe hier auch bei Elden Ring ein durchaus ähnliches Problem, dass gefundene Waffen oft keine Belohnung darstellen.

>In ER bin ich bis zur letzten Truhe gespannt, was es denn gibt und hoffnungsvoll, dass es mir hilft (oder mich zum NG+ motiviert), zumal der coole shit auch erst im Laufe des Abenteuers überhaupt erst zugänglich gemacht wird ob jetzt durch Schwierigkeit der Aufgabe oder simple Level- und Gebietsprogression.

So wie Elden Ring aufgebaut ist, macht es Sinn gezielt in schwierige Gebiete zu gehen, was mit dem Pferd recht unproblematisch ist und dann dort eine tolle Waffe zu finden oder besonders schnell zu Leveln. Diese Spielweise bringt einem das Spiel mit den Teleportern und Teleport-Kisten sogar noch gezielt bei.

Am Ende sind damit dann die Waffen im eigentlich aktuellen Gebiet wertlos und auch die Erfahrungspunkte ohne wirkliche Relevanz, da die paar XP, die der gerade aktuelle Boss abwirft lächerlich gering im Vergleich zu einem guten Grind-Spot in einem schweren Gebiet sind.

Wenn ich in BOTW 1/2 in ein schweres Gebiet gehe, kann ich mir dort zwar auch eine tolle Waffe ergaunern, die wird dann aber irgendwann zerbrechen, während die Waffe aus Elden Ring alle Funde in leichteren Gebieten dauerhaft entwertet.

Elden Ring ist gut, hat aber bei Weitem nicht "das perfekte Waffen-, Upgrade und XP-System", das man künftig als einzig valide Herangehensweise aufgreifen sollte. Die auf die ganze Welt verteilten Schreine und Koroks sind in dem Punkt IMO weit geschickter als die Elden Ring Variante, da man sie nicht wirklich überlisten kann ohne dabei die Spielwelt auch tatsächlich zu erkunden.

Und gerade die zerbrechenden Waffen sind ein wichtiges Element, um zu verhindern, dass ein kurzer Ausflug in ein schweres Gebiet einem eine dauerhaft überlegene Waffe sichern kann. Das fehlen eines XP-Systems (bzw. die Lösung über Herzen/Stamina aus gelösten Schreinen) verhindert auch einen gezielten Grind, der dann leichtere Gebiete zu anspruchslos machen würde. Insgesamt sehe ich BOTW 1/2 als die bessere Variante an, wenn es darum geht dem Spieler die komplette Spielwelt von Anfang an zugänglich zu machen ohne dadurch das Balancing aus der Bahn zu werfen.


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