Thema:
Re:Ich würde es gerne genial finden, ist aber leider nic flat
Autor: TroyMcClure
Datum:01.05.23 13:18
Antwort auf:Re:Ich würde es gerne genial finden, ist aber leider nic von Pezking

>>Aber leider fingen da dann auch schon die Probleme an. Ellie wurde mir im Laufe des Spiels immer unsympathischer. Das war evtl. auch so gewollt, aber wenn ich als Spieler mich mit dem Charakter den ich steuere weniger und weniger identifiziere, dann stimmt irgendwas nicht. Das gipfelte dann im Mord an Alice (dem Hund), Mel und Owen. Klar, einerseits waren sie alle an Joel's Tod Schuld, aber das ging schon dermaßen an die Grenzen, naja.
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>Ich glaube, dass hier ein ziemlich tiefer Graben durch die Spielerschaft verläuft. In storylastigen Spielen identifiziere ich mich nie mit irgendeinem Charakter. Da breitet sich vor meinem Auge einfach eine von anderen Leuten interaktiv erzählte Geschichte aus. Deshalb bin ich auch komplett offen gegenüber allem, was man mir auf diesem Wege erzählen will. Ich fühle mich da nie genötigt, etwas zu tun, was ich nicht will. Weil ich da eh nirgends drinstecke. Diese Distanz lege ich nie ab.
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>Und so zocke ich auch am liebsten. Ich ziehe solche Spielerlebnisse jederzeit der Freiheit eines Skyrim o.ä.. vor. Ich will möglichst gut erzählte Geschichten von fähigen Autoren präsentiert bekommen. Und da spielt für mich TLOU2 in der höchsten Liga.


Ok, nennen wir es nicht "indentifizieren", sondern wie sehr mich das Schicksal der Charaktere noch "interessiert". Dazu verweise ich auf meine Antwort an Rafael: [https://www.maniac-forum.de/forum/pxmboard.php?mode=message&brdid=1&msgid=5232679]

>>Aber das Ende dann für viele Charaktere so komplett offen zu lassen mögen manche als Geniestreich empfinden, für mich war es einfach nur unbefriedigend. Und das ist eben der letzte Eindruck, den ich vom Spiel mitgenommen habe. Denn so wie ich das sehe ist die Geschichte von The Last of us auserzählt. Wüsste jetzt nicht, was man da jetzt noch neues mit den Charakteren anfangen könnte.
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>Das verstehe ich jetzt nicht so ganz: Du findest das Ende zu offen und erachtest die Serie gleichzeitig als auserzählt?


Ja, ich versuche es mal zu erklären. Einerseits hat kein Charakter ein wirkliches Ende bekommen, andererseits fühlt sich die gesamte Geschichte aber auserzählt an. Was ich damit meine: Tlou ging für mich hauptsächlich um die Beziehung von 2 Menschen: Joel und Ellie. Diese Geschichte ist für mich auserzählt. Und das war sie eben nach Teil 1 nicht, welcher natürlich auch ein offenes Ende hatte, aber eben eines, wo ich wissen wollte, was mit den beiden als nächstes passiert. Das ist diesmal nicht der Fall. Jetzt extra ein neues Spiel zu machen in dem dann Ellie evtl. nach Jackson zurückkehrt oder ihren eigenen Weg geht, oder um weiter zu erfahren was mit Abby und Lev passiert ... ich weiß nicht, interessiert mich jetzt nicht so unbedingt. Und vor allem brauch ich nicht noch irgendwelche Flashbacks zu Joel. Denke, da hat Teil 2 genug mit gemacht.

>Ich bin immer froh, wenn man sich nicht so leicht ausmalen kann, wie eine Fortsetzung aussehen könnte. Zum einen ist das IMO ein Zeichen dafür, dass man bereits eine ausreichend runde Geschichte geliefert bekommen hat. Zum anderen ist damit klar, dass in hohem Maße die Kreativität der Autoren gefragt ist, wenn man eine erzählenswerte Fortsetzung schaffen will.
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>Also IMO genau das, was zwischen TLOU1 und TLOU2 passiert ist.


Das wäre aber eine Art Prequel und keine Fortsetzung im klassischen Sinne, oder? Ist für mich leider meist semi-spannend, da man ja eh weiß worauf das alles am Ende hinausläuft. Kann zwar hin und wieder ganz interessant sein wie bspw. bei RDR2, aber fühlt sich für mich bei Tlou fehl am Platz an.


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