Thema:
Re:Eigentlich nie - aus verschiedenen Gründen flat
Autor: JPS
Datum:06.02.23 12:47
Antwort auf:Re:Eigentlich nie - aus verschiedenen Gründen von pry

>Mal so ganz unter uns, findest du diese arrogante Klugscheisserei nicht ein bisi anmaßend? Wenn dir etwas nicht gefällt, tough luck. Aber dein 'so einfach ist das' vom Sofa aus ... Oida

Ich finde es schade, dass trotz frühem Start und gleich vier bekannten Gesichtern (und das zu einer Zeit, in der es noch keine so große Konkurrenz am deutschsprachigen Influencer Markt gab) Rocket Beans nie das Maximum aus dem IMO zweifelslos vorhandenen Potential gemacht hat.

Ob jetzt meine Strategie den Unterschied gemacht hätte kann ich nicht einschätzen, ich kann aber einschätzen, dass das Gründe dafür sind, dass ich Rocket Beans selbst nie intensiver geschaut habe.

Da ich kein Experte auf diesem Gebiet bin und damit nicht mein Geld verdiene, ist das natürlich auch nur meine subjektive Sicht der Dinge und eine Einschätzung möglicher Ursachen.

Und auch wenn es sicherlich ein Spagat zwischen "hilfreich" und "anmaßend" ist, finde ich eine ehrliche Einschätzung hilfreicher als alles in Watte zu packen oder kritische Punkte direkt wegzulassen und das Feedback nur auf die positiven Aspekte zu reduzieren.

Mein erster Beitrag war dabei IMO auch durchaus noch neutraler formuliert, aber auf die konkrete Nachfrage/Anmerkung durch Matze musste ich dann ein wenig mehr ins Detail gehen - gerade weil ich solche Begründungen wie mit der Heimfahrt der Mitarbeiter mit den Öffentlichen nicht sonderlich professionell empfinde.

Da muss man doch dann nach Lösungen suchen und das Problem abstellen, statt sowas einfach als "Naturgewalt" hinzunehmen und sein Potential einzuschränken. Stell Dir Mal vor Stefan Raab oder Elton hätten ein Event abgebrochen, mit der Begründung, dass jetzt dann gleich der letzte Bus fährt.

Klar sind da andere Budgets verfügbar, aber ein Team von 100+ Mitarbeitern muss doch trotzdem Lösungen finden, die über die Möglichkeiten von Einzelpersonen und weit kleineren Teams hinausgehen um den Vorteil der eigenen Größe auszuspielen - sonst macht ein so großes Team und der daraus entstehende Overhead doch wirtschaftlich gar keinen Sinn.

Es kann auch nicht sinnvoll sein, dass an einem Freitag um 19:30 Uhr weder der Hauptsender noch eines der Mitglieder des Streaming-Teams Online ist und jeder nach eigener Lust und Laune zu willkürlichen Zeiten Online geht - oft dann sogar noch in direkter Konkurrenz zueinander. Auch hier verschenkt man wieder den Vorteil des großen Teams und der dadurch möglichen Abstimmung und Abdeckung großer Zeiträume.

Z.B. als alle gleichzeitig Elden Ring gespielt haben, statt das offensichtlich größte Spiel des Jahres am Hauptsender mit einem vollständigen Let's Play mit einem Team aus zwei Spielern auszuwerten - das wäre doch gerade die Stärke eines größeren Teams, mit der man sich von irgendwelchen Einzelstreamern, die als Einzelkämpfer aus dem Kinderzimmer oder der kleinen Streaming-Ecke senden, absetzen kann.

Warum bekommt es PietSmiet mit einem viel kleineren Team hin, Elden Ring mit zwei Leuten komplett durchzuspielen und damit folgende Zuschauerzahlen (nur Youtube) zu erreichen:

Erste Folge - 290.365
10. Folge - 91.288
20. Folge - 58.784
30. Folge- 111.762
Finale - 57.498

Stattdessen zeigt Rocket Beans ein am Zuschauerinteresse vorbeigehendes Coop-Format mit 3 Spielern, das nach einer gar nicht so schlecht gelaufenen Pilotfolge direkt einbricht (IMO weil das Format schlecht gewählt war) und nach nur 14 eher kurzen Folgen zu Ende geht.

Erste Folge - 234.649
10. Folge- 35.854
"Finale" - 23.137

Das normale Durchspielen wurde dann den oft parallel laufenden Einzelstreams der Gesellschafter überlassen - und es ist noch nicht einmal so, dass diese Einzelstreams besonders erfolgreich gewesen wären.

Nachdem die erste Folge noch jeweils ganz gut lief (Simon 220.000 Abrufe + Eddie 160.000 Abrufe) ging es dort recht schnell auf deutlich niedrigere Werte (weit unter PietSmiet) zurück - beim recht langen Let's Play von Eddie zuletzt sogar in den 4stelligen Bereich.

Und dafür hat man dann dem Hauptsender das so naheliegende Format für das größte Spiel des Jahres vorenthalten?

Bei so einem wichtigen Titel geht es auch gar nicht allein um den unmittelbaren Gewinn durch das Lets Play (den ich nicht einschätzen kann), sondern auch um die Zuschauerbindung und das Hinzugewinnen neuer Zuschauer. Das fühlt sich aus so vieler Hinsicht falsch an, das auf nicht untereinander abgestimmte Einzelstreams der Gesellschafter auszulagern.


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